Fünf Justizwachebeamte verletzt, 49 Insassen gerettet und verlegt: Die Brandermittlungen stehen erst am Anfang, doch das Feuer dürfte gelegt worden sein.
Bange Minuten am Freitagabend für Hunderte Insassen der Justizanstalt Mittersteig (Wien-Margareten).
In einer Zelle war gegen 18.30 Uhr Feuer ausgebrochen. Nach ersten Informationen dürfte ein Häftling die Matratze seiner Zelle abgefackelt haben. Ob er sie vorsätzlich in Brand steckte, um seine Verlegung zu erzwingen oder einfach seinen Frust abzubauen, oder ob er mit einer brennenden Zigarette eingeschlafen ist, versuchen die Brandermittler der Polizei zu klären.
Großeinsatz
Wie berichtet, rief die Feuerwehr sofort Alarmstufe 2 aus und rückte mit sechs Fahrzeugen und 90 Einsatzkräften an. Bei Ankunft der Feuerwehrleute schlugen die Flammen bereits aus dem Fenster und der Gang der betroffenen Abteilung war stark verraucht.
Gefangene wurden aus Gefahrenbereich evakuiert
„Der Notfallplan der Justizwachen funktionierte perfekt“, sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler. Denn die Beamten hatten den Gefahrenbereich rasch evakuiert und sämtliche Häftlinge sofort in Sicherheit gebracht. Nicht zuletzt, um eine Gefährdung der Feuerwehrleute durch die Häftlinge auszuschließen. Der Brand selbst war schließlich schnell gelöscht. 49 Insassen mussten jedoch in die Justizanstalt Josefstadt verlegt werden.
Wärter verletzt
Fünf Justizwachen wurden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht, wurden behandelt und konnten bereits in häusliche Pflege entlassen werden. Die Höhe des Schadens ist unklar.(kuc)