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Terror-Razzia im Gemeindebau

Jetzt auch die Ehefrau des IS-Attentäters verhaftet

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StA: Wegen Verdachts der Beitragshandlung.

Jener Iraker (42), der diese Woche in einem Gemeindebau in Wien-Simmering als Tatverdächtiger im Falle der Anschläge auf deutsche Schnellzüge ausgeforscht und verhaftet wurde, nennt als Motiv: "Das war eine politische Message an die Deutsche Regierung".

Ehefrau festgenommen

Die Ehefrau des mutmaßlichen IS-Sympathisanten, der in Wien im Zusammenhang mit Anschlägen auf ICE-Züge in Deutschland festgenommen wurde, ist am Mittwoch wegen des Verdachts der Beitragshandlung ebenfalls festgenommen worden. Nina Bussek, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, bestätigte einen entsprechenden Bericht des Kurier (Online-Ausgabe) vom Mittwochnachmittag.
 
Der 42-jährige Iraker war am Montag in Wien-Simmering festgenommen worden. Laut Staatsanwaltschaft steht er im dringenden Verdacht, im Oktober und Dezember 2018 in Deutschland terroristische Anschläge auf Bahnstrecken durchgeführt zu haben. In der Nähe der Tatorte waren Schriftstücke in arabischer Sprache sowie eine IS-Flagge gefunden worden.
 
Im Zusammenhang mit Anschlägen auf ICE-Bahnstrecken in Deutschland ist am Montag in Wien ein Terrorverdächtiger festgenommen worden. Der 42-jährige Iraker stehe "im dringenden Verdacht, im Oktober und Dezember 2018 in Deutschland zwei  terroristische Anschläge auf Bahnstrecken durchgeführt zu haben", teilte die Staatsanwaltschaft Wien am Mittwoch mit.

Stahlseil über Bahngleise gespannt

Im Oktober hatten mehrere Täter auf der Bahnstrecke zwischen Nürnberg und München ein Stahlseil über die Bahngleise gespannt. Die Frontscheibe eines ICE wurde durch das Seil beschädigt, der Zug entgleiste aber nicht, weshalb nur Sachschaden entstand. In einem anderen Fall wurden Betonplatten auf die Gleise gelegt. Nur aufgrund eines technischen Fehlers sei es nicht zur geplanten Tötung von Menschen gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft Wien mit. In der Nähe des Tatorts wurden damals Schriftstücke in arabischer Sprache sowie eine IS-Flagge gefunden.
 
Gemeinsam mit den deutschen und europäischen Behörden werden derzeit umfangreiche und intensive Ermittlungen durchgeführt. Dem Beschuldigten wird das Verbrechen der terroristischen Straftat des versuchten Mordes, der terroristischen Straftat der schweren Sachbeschädigung, der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation zur Last. Die Strafdrohung beträgt bis zu lebenslanger Freiheitsstrafe.

Tatsachengeständig 

Der Beschuldigte zeigt sich tatsachengeständig, bestreitet jedoch einen terroristischen Hintergrund. Die Einlieferung in die Justizanstalt Josefstadt wurde angeordnet.
 
Laut ÖSTERREICH-Informationen soll der Tatverdächtige nicht nach Deutschland ausgeliefert werden. Das bedeutet, dass ihm in Österreich der Prozess gemacht wird. 
 
Video zum Thema: Mutmaßlicher Terrorist verhaftet: Nachbarin im Interview
Video zum Thema: Mutmaßlicher Terrorist verhaftet: Deutsche Polizei im Interview
 

Viele Gerüchte bei Razzia

Als die Beamten, teils uniformiert, teils in Zivil, am Miltnerweg auftauchten, wurde offenbar die Parole "extrem streng geheim" ausgegeben. Weil der Einsatz aber nicht zu übersehen war und alle, die sich der Stiege näherten, kontrolliert wurden, kamen schnell viele Gerüchte auf. 

Vor allem in sozialen Medien wurde gemunkelt, dass ein flüchtiger Iraker seine drei  Töchter ertränkt und die Ehefrau getötet habe. Es gibt zudem auch einen Sohn (12), der jetzt im Spital liege. Diese Horror-Version und dass sie vertuscht wurde, war natürlich totaler Humbug. Dann sickerte durch, dass in dem Gemeindebau Terror-Ermittlungen gegen den vierfachen Iraker Vater an der Adresse laufen.
 

Mordverdacht Simmering
© Viyana Manset Haber

Mordverdacht in Simmering
© Viyana Manset Haber

 

Der Verdächtige Qaeser A.

Jetzt auch die Ehefrau des IS-Attentäters verhaftet
© Facebook

Roland Kopt, Larissa Eckhardt

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