Schlagabtausch zwischen Ärztekammer und der Ärztlichen Direktorin des KH Nord.
Floridsdorf. Während eine U-Kommission seit Wochen die Vorgeschichte des Skandal-Spitals in alle Einzelteile zerlegt, schlägt nun der Vizepräsident der Ärztekammer, Wolfgang Weismüller, in einem Bericht des profils Alarm: Nach Missständen und Kostenüberschreitungen beim Bau des Krankenhauses Nord gibt es laut ihm Probleme bei der Übersiedlung. Demnach soll es für Ärzte, die aus anderen Spitälern ins KH Nord wechseln, nur „schlechte Vorabinformation“ geben. Auch seien Organisationsstrukturen unklar und eine „realistische Personalplanung“ fehle.
KAV: "91 Prozent der Ärzte stehen schon fest"
Kritik. Dies geht aus einem Rundmail hervor, das Weismüller an die Personalvertreter der Wiener Gemeindespitäler schickte. „Die Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie kann ihrem Auftrag wohl nur zum Teil nachkommen, da erfahrene Unfallchirurgen zurzeit Mangelware sind.“ Laut ihm drohen „Personalengpässe“ sowohl im KH Nord als auch in den anderen Spitälern. Er fordert „ein vernünftiges, realistisches, bedarfsorientiertes Modell zur Personalbedarfsberechnung“. Auch vor Protesten will er nicht zurückschrecken.
Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) weist die Kritik zurück. „Das Krankenhaus Nord wird im Sommer 2019 Betrieb aufnehmen. Schon jetzt sind 91 Prozent der Ärzte vorhanden“, so der KAV. Die Ärztliche Direktorin des KH Nord, Margot Löbl, lädt Weismüller erneut zu einem Gespräch, „um ihm die Personalplanungen zu erläutern, da er als Personalgruppenausschussvorsitzender im Wahlkampf verständlicherweise weit von der Realität vor Ort entfernt ist“, so Löbl.