Ein 19-Jähriger hat sich Freitagfrüh eine gefährliche Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert.
Der Mann war mit einem gestohlenem Pkw unterwegs, er rammte bei einem Anhalteversuch einen Streifenwagen, wodurch drei Beamte verletzt wurden. Die Polizei sperrte die Donauuferautobahn (A22). Gestoppt werden konnte der Mann erst, als das Auto nicht mehr fahrtüchtig war.
Kurz nach 6.00 Uhr verständigte ein Zeuge den Polizeinotruf und gab an, dass in der Brigittenau ein alkoholisierter Lenker unterwegs sei. Betrunken war der Mann nicht, allerdings raste er ohne Führerschein mit bis zu 222 km/h durch das Stadtgebiet, wie er nach seiner Festnahme selbst angab. Im Wagen saß auch eine 19-jährige Beifahrerin.
In der Marchfeldstraße wurde das Fahrzeug von Beamten eingeholt. Der 19-Jährige ignorierte jedoch sämtliche Anhalteversuche und flüchtete. Dabei fuhr er mehrfach bei Rot über Kreuzungen, verursachte auch einen Unfall mit Sachschaden. Mit der rechten Seite fuhr er gegen eine Bordsteinkante, mit der linken touchierte er eine Verkehrsinsel. "Er gefährdete zahlreiche andere Fahrzeuglenker", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Der Wagen war schließlich nur noch auf den Felgen unterwegs.
Als ihn mehrere Streifenwagen ausbremsen wollten, fuhr der Mann mit dem bereits rauchendem Pkw auf die Donauuferautobahn auf. Dort wollte ihn ein Polizeiwagen stoppen, doch der 19-Jährige rammte ihn, wodurch die im Auto sitzenden beiden Beamten und ein Polizeischüler verletzt wurden. Die Polizei sperrte alle Richtungsfahrbahnen. Ein Motorschaden stoppte schließlich die gefährliche Fahrt des 19-Jährigen zwischen Nordbrücke und Strebersdorf. Sowohl er als auch seine Beifahrerin weigerten sich, das Fahrzeug zu verlassen, weshalb die Polizei die beiden mit Gewalt aus dem Pkw holen mussten. Die Autobahn war im Frühverkehr rund eine Stunde lang gesperrt.
Der Mann war in seiner Einvernahme geständig. Er gab aber auch an, dass ihm die Polizisten egal gewesen seien. In seiner Beifahrerin sah der 19-Jährige seine Freundin, die Österreicherin wiederum sprach lediglich von einem guten Freund. Sie sagte den Beamten, dass sie Angst gehabt hätte, weil der 19-Jährige mit über 200 km/h gerast und auch als Geisterfahrer unterwegs gewesen war. Mehrfach habe sie ihn auf der Flucht auch aufgefordert, stehen zu bleiben.
Es stellte sich heraus, dass der 19-Jährige den Wagen, einen weißen Audi, kurz zuvor in Klosterneuburg gestohlen hatte. Dort hatte er in einem Hotel übernachtet und aus diesem auch einen Safe gestohlen, den er mit einem Messer knacken wollte. Die 19-Jährige gab an, dass er plötzlich mit dem Wagen vor ihr gestanden sei und sie zum Einsteigen aufgefordert habe.
Der 19-Jährige wurde wegen schweren Diebstahls, schwerer Sachbeschädigung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, schwerer Körperverletzung, Einbruchsdiebstahl und vorsätzlicher Gemeingefährdung angezeigt. Auch die Beifahrerin wird sich unter anderem wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt vor Gericht verantworten müssen. "Hinzu kommen noch etliche schwere Verwaltungsübertretungen, die im Zuge der Fluchtfahrt begangen worden waren", sagte Eidenberger.