Mieten

Wien trotzt der Mietkrise mit sozialem Wohnbau

Steigende Mieten belasten Haushalte: Soziale Wohnpolitik und innovative Lösungen machen die Bundeshauptstadt zum Vorbild für leistbares Wohnen.

Die Wohnkosten in Wien steigen weiter spürbar an. Laut aktuellen Zahlen der Statistik Austria liegt die durchschnittliche Miete inklusive Betriebskosten mittlerweile bei über zehn Euro pro Quadratmeter. Für viele Haushalte bedeutet das eine zunehmende finanzielle Belastung – insbesondere auf dem privaten Wohnungsmarkt, wo die Preise kaum noch zu bremsen sind.

Mein Wien-Apartment: Stadt bietet bei Notlage betroffenen Wohnraum – 4.000 Wohnungen stehen zur Verfügung.

Mein Wien-Apartment: Stadt bietet bei Notlage betroffenen Wohnraum – 4.000 Wohnungen stehen zur Verfügung.

© Hersteller

Sozialer Wohnbau als Stabilitätsanker
Trotz dieser Entwicklung bleibt Wien international bewundert für seinen sozialen Wohnbau. Seit Jahrzehnten verfolgt die Stadt eine konsequente wohnpolitische Linie, die auf leistbares und qualitätsvolles Wohnen für breite Bevölkerungsschichten abzielt. Mehr als 60 Prozent der Wienerinnen und Wiener leben in geförderten Wohnungen – entweder in einem der rund 220.000 Gemeindebauten oder in über 200.000 geförderten Mietwohnungen. Diese breite Basis stabilisiert den gesamten Markt und verhindert, dass die Durchschnittsmieten völlig aus dem Ruder laufen.

Claudia Nekvasil-Kelnhofer, GF Fonds temporäres Wohnen

Claudia Nekvasil-Kelnhofer, GF Fonds temporäres Wohnen

© Ludwig Schedl

Flexible Lösungen in akuten Notlagen
Dennoch geraten viele Menschen in akute Wohnnot. Lebensverändernde Ereignisse wie Scheidung, neuer Arbeitsplatz oder finanzielle Engpässe erfordern rasch eine neue Unterkunft. Hier setzt der Fonds für temporäres Wohnen in Wien an. Mit rund 4.000 vollmöblierten Apartments bietet er eine flexible Lösung für Menschen, die schnell ein Zuhause brauchen. Unter der Marke „Mein Wien-Apartment“ fungiert der Fonds als „Schnellboot“ im sozialen Wohnbau – eine weltweit einzigartige Initiative.
Mag. Claudia Nekvasil-Kelnhofer, Geschäftsführerin des Fonds, erklärt: „Wir schaffen Sicherheit in unsicheren Zeiten. Unsere Apartments sind sofort beziehbar, die Kosten transparent und beinhalten alles – von Strom und Heizung bis zur Möblierung. Das macht unser Modell besonders attraktiv für Menschen, die rasch eine Lösung brauchen, ohne sich langfristig zu binden.“

Innovation trifft Tradition
Wien zeigt damit, dass sozialer Wohnbau nicht nur Tradition, sondern auch Innovation ist. Während andere Städte mit explodierenden Mieten kämpfen, setzt die Bundeshauptstadt auf Solidarität, Struktur und schnelle Hilfe – und bleibt ein leuchtendes Beispiel für zukunftsweisende Wohnpolitik.

Über den Fonds für temporäres WohnenDer Fonds wurde 1971 von der Stadt Wien und den Sozialpartnern gegründet, um schnell und unbürokratisch Menschen in prekären Wohnsituationen zu helfen. Heute verwaltet der Fonds unter „Mein Wien-Apartment“ 1.600 eigene und 2.100 mitverwaltete Apartments an 28 Standorten. Zusätzlich ist er Mehrheitsgesellschafter der MIGRA Gemeinnützige Wohnungsges.m.b.H. und beteiligt an der ARWAG Holding AG. Die Zentrale und Beratungsstelle befindet sich in der Schlachthausgasse 29 (U3 Station Schlachthausgasse).

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