Teilsperre von Ambulanzen

Ärzte im Streik: Heute beginnt Arbeitskampf

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Eine Betriebsversammlung legt das AKH lahm: Alle Infos im LIVE-Ticker.

Mehrere hundert Ärzte haben sich am Mittwochvormittag im Wiener AKH versammelt, um bei einer Betriebsversammlung eine rasche Lösung in der Frage der Umsetzung des neuen Arbeitszeitgesetzes zu fordern - Betriebsrat und Ärztekammer orteten dabei durchaus schlechte Stimmung in der Belegschaft. Während der Versammlung lief das größte Spital Österreichs nur im Notbetrieb, das Chaos blieb dennoch aus.

Schlechte Stimmung

"Die Stimmung ist nicht gut, die Kollegen sind durchaus besorgt und es ist auch mir unverständlich, warum es nicht gelingt, hier eine sinnvolle Lösung zu finden", kritisierte der Präsident der Wiener Ärztekammer, Thomas Szekeres, im Interview mit der APA. In anderen Bundesländern wie beispielsweise in Niederösterreich sei es schon vor zwei Jahren in aller Ruhe gelungen, das neue Arbeitszeitgesetz umzusetzen.

Ärztestreik am AKH



Mit der ausgedehnten Betriebsversammlung, die parallel zu jener an der Medizinischen Universität in Innsbruck stattfand, wolle man ein ganz klares Signal setzen, betonte Betriebsrat Martin Andreas. "Es zeigt, dass die Kollegen eine rasche Lösung wollen und sich das auch von der Politik erwarten", meinte er. Die Versammlung heute soll auch ein bisschen mehr Druck in die noch laufenden Verhandlungen mit dem Rektorat bringen.

Einigung abgelehnt

Dass die Ärzte der städtischen Spitäler kürzlich mit großer Mehrheit die Einigung zwischen Stadt und Krankenanstaltenverbund (KAV) abgelehnt haben, wirke sich zwar nicht direkt auf die AKH-Verhandlungen aus. "Aber es zeigt, dass es keine Lösung geben kann, die nicht von den Kollegen mitgetragen wird", so Andreas.

Für Kammer-Präsidenten Szekeres hat das KAV-Nein vor allem auch Folgen für das gesamte Wiener Gesundheitssystem. Wenn es weder im AKH noch im KAV eine Lösung gebe, werde das Konsequenzen für die Patienten haben, zeigte er sich überzeugt. "Ich bin mir inzwischen auch nicht mehr sicher, ob es nicht Absicht seitens des Rektorats und der Stadt Wien ist, das Gesundheitssystem hinunterzufahren - ohne es wirklich zuzugeben", sagte Szekeres.

Notbetrieb

Der Notbetrieb des AKH gestaltete sich zumindest am frühen Vormittag problemlos. Lange Warteschlangen waren kaum zu sehen, die Gänge des Spitals waren im Vergleich zu anderen Tagen eher leer. Ambulanzen seien für dringende Fälle geöffnet, planbare Untersuchungen bzw. Therapien sowie planbare Operationen seien bereits im Vorfeld verschoben worden, erklärte das Rektorat auf APA-Anfrage.

Aufgeschobene Eingriffe sollen durch zusätzliche OP-Kapazitäten in den nächsten Tagen kompensiert werden. Man sei bemüht, den Tag mit möglichst wenig Problemen für die Patienten abzuwickeln. Für Akutfälle werde es gar keine Auswirkungen geben, wurde versprochen.

Den Unmut der Patienten fürchtet Szekeres nicht: "Ich habe nicht das Gefühl, dass die Patenten grantig sind. Die haben sich darauf eingestellt, es sind weniger Menschen hier als sonst." Im Endeffekt gehe es eben darum, das Gesundheitssystem zu erhalten. "Ich kann nicht in den Krankenhäusern herunterfahren, im niedergelassenen Bereich herunterfahren und dann den Best Point of Service suchen. Denn dann haben wir einen No Point of Service", meinte er.


Auf der nächsten Seite gibt es den LIVE-Ticker zum Nachlesen.

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 11:43

Noch kein Normalbetrieb

Wie die Pressesprecherin mitteilte, werden noch bis kurz vor 13 Uhr kleinere Dikussionsveranstaltungen abgehalten. Danach gibt es noch ein gemeinsames Mittagsessen. Erst am Nachmittag sollte der Normalbetrieb vollständig wiederhergestellt sein.

 11:29

Laut ersten Infos sollen 600 von den insgesamt 1.500 im AKH beschäftigten Ärzten an der Versammlung teilgenommen haben.

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(c) APA

 11:22

Ärztekammer warnt

Ärztekammerpräsident Szekeres warnt in einer Aussendung: "Sollte das eindeutige Votum der Wiener KAV-Ärzte missachtet werden, indem ein Vertrag gegen die Intentionen von Ärztekammer und Ärzteschaft durchgepeitscht wird, hätte dies gravierende Auswirkungen auf die gesamte Gesundheitsversorgung in Wien."

 11:17

Chaos blieb aus

Der Notbetrieb des AKH gestaltete sich zumindest am frühen Vormittag problemlos. Lange Warteschlangen waren kaum zu sehen, die Gänge des Spitals waren im Vergleich zu anderen Tagen eher leer. Ambulanzen seien für dringende Fälle geöffnet, planbare Untersuchungen bzw. Therapien sowie planbare Operationen seien bereits im Vorfeld verschoben worden, erklärte das Rektorat auf APA-Anfrage. Allerdings wird für morgen ein großer Anstrum erwartet.

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 11:09

Bis 12 Uhr wird nun noch in kleineren Gruppen weiterdiskutiert. Zahlreiche Ärzte sind aber bereits wieder auf ihren Stationen, der Normalbetrieb läuft langsam wieder an.

 10:54

Klares Signal setzen

Mit der ausgedehnten Betriebsversammlung, die parallel zu jener an der Medizinischen Universität in Innsbruck stattfand, wolle man ein ganz klares Signal setzen, betonte Betriebsrat Martin Andreas. "Es zeigt, dass die Kollegen eine rasche Lösung wollen und sich das auch von der Politik erwarten", meinte er. Die Versammlung heute soll auch ein bisschen mehr Druck in die noch laufenden Verhandlungen mit dem Rektorat bringen.

 10:44

Kein Unmut der Patienten

Den Unmut der Patienten fürchtet Kammer-Präsidenten Szekeres nicht: "Ich habe nicht das Gefühl, dass die Patenten grantig sind. Die haben sich darauf eingestellt, es sind weniger Menschen hier als sonst." Im Endeffekt gehe es eben darum, das Gesundheitssystem zu erhalten. "Ich kann nicht in den Krankenhäusern herunterfahren, im niedergelassenen Bereich herunterfahren und dann den Best Point of Service suchen. Denn dann haben wir einen No Point of Service", meinte er.

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(c) APA

 10:41

Engpässe auch in Ordinationen

Nicht nur in den Krankenhäusern könnte es nach der Ablehnung des Verhandlungsergebnisses durch die Wiener Spitalsärzte demnächst eng werden - sondern auch in den Ordinationen, warnte jedenfalls der Vizepräsident der Wiener Ärztekammer und Obmann der Kurie der niedergelassenen Ärzte, Johannes Steinhart, in einer Aussendung. Er verlangte ein sofortiges "Kriseninterventionspaket".

 10:37

Die Ärzte versammelten sich um 8 Uhr zu ihrer Versammlung. Dort wurde über die neuen Dienstmodelle inkl. rechtlichem Hintergrund aufgeklärt.

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 10:27

Die Betriebsversammlung der Ärzte war gut besucht, die Hörsäle waren voll. Noch bis 12 Uhr diskutieren die Ärzte nun noch in kleineren Gruppen. Danach soll der Normalbetrieb wieder aufgenommen werden.

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 10:22

Weitere Gespräche geplant

Im Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) wird geprüft, ob und wie man bei den Diensten - vor allem bei jenen in der Nacht - Besetzungen reduzieren kann. Die diesbezüglichen Überlegungen würden strukturiert geschehen und vor allem im "intensiven Dialog" mit den Ärzten. Das hat der Chef der Gemeindespitäler, Udo Janßen, im APA-Interview versichert.

Am Tag eins nach der Ablehnung der zwischen Stadt und Arbeitnehmern erzielten Einigung zur Ärztearbeitszeit sitzt der KAV-Generaldirektor laut eigenen Angaben bereits wieder in Arbeitsgruppen, wo über die weitere Umsetzung der Strukturmaßnahmen diskutiert wird. Dass die Gemeindeärzte das Verhandlungsergebnis mit überwältigender Mehrheit abgelehnt haben, hat laut dem KAV-Generaldirektor keine Auswirkungen auf diese Gesprächsrunden.

 10:11

Das große Chaos ist bisher ausgeblieben. Die Situation auf den Ambulanzen ist weiter ruhig.

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 09:58

Wie gut der Protest der Ärzte besucht war, lässt sich noch nicht sagen. Wir warten derzeit noch auf Stellungnahmen.

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 09:45

Hörsäle halbleer

Die Hörsäle sind inzwischen nur mehr halbvoll. Die Ärzte beraten nun in kleineren Gruppen.

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 09:35

Die Patienten waren auf den Streik offenbar gut vorbereitet und haben ihren Besuch verschoben. Morgen dürfte ein sehr großer Andrang herrschen.

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 09:25

Lage entspannt

Die Lage auf den Ambulanzen ist derzeit noch entspannt. Zalreiche Patienten sind erst gar nicht ins AKH gekommen. Die Warteschlangen sind deshalb auch relativ kurz.

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 09:17

Oberhauser ortet Fehler in der Kommunikation

Es sei ein "gutes Paket abgeschlossen" worden, dieses wurde aber aus ihrer Sicht "nicht gut kommuniziert". Als "Patientin, Ministerin und Mensch" appellierte sie nun an die Beteiligten, sich an den Tisch zu setzen und das gute Paket zu kommunizieren. Der Konflikt werde etwa anders als bei Pilotenstreiks direkt beim Menschen geführt und dies müssten beide Seiten berücksichtigen

 09:12

Für morgen wird ein Riesen-Andrang erwartet. Zahlreiche Patienten, die heute nicht behandelt werden bzw. sich gar nicht erst auf den Weg ins AKH machten, werden nun für morgen erwartet. Lange Wartezeiten sind vorprogrammiert.

 08:59

Empfang nicht informiert

Die Mitarbeiter des Info-Schalters in der Empfangshalle sind nur sehr schlecht über den Streik informiert und können nur vage Auskünfte über die aktuelle Situation machen.

 08:52

Seit 8 Uhr findet die Betriebsversammlung der AKH-Ärzte im Hörsaal 1 statt. Anschließend soll noch in Kleingruppen weitergearbeitet werden. Ab ca. 12 Uhr ist wieder mit Normalbetrieb zu rechnen.

 08:43

Lange Wartezeiten

Es kommt bereits zu langen Wartezeiten bei den einzelnen Ambulanzen. Sämtliche Ambulanzen sind geöffent, es werden aber nur Notfälle drangenommen.

 08:30

Nur Notfälle

In den Ambulanzen werden heute nur Notfälle versorgt. Planbare Bahndlungen und Operationen werden verschoben.

 08:19

Parteien warnen vor Engpässen

Der geplante Abbau von 380 Ärztestellen wird von mehreren Parteien kritisiert. Auf Antrag der Freiheitlichen wird am Freitag auch eine Sondersitzung des Wiener Gemeinderates stattfinden

 08:10

Erst der Auftakt

Die heutige Betriebsversammlung ist erst der Anfang: Am Donnerstag tagen sowohl die Gewerkschaft als auch die Ärztekammer, die sich jüngst den „Macher“ eines knallharten, monatelangen Ärztestreiks in Deutschland als Berater gesichert hat. Dann wird es zu Kampfmaßnahmen in den Spitälern des Krankenanstaltenverbunds kommen.

 08:01

Ärzte lehnen Paket ab

Die Wiener Spitalsärzte lehnten das Dienstzeitenlösungspaket für die Mediziner des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) ab. Dabei wurde den Ärzten ein höheres Einstiegsgehalt von 3.400 Euro geboten. Die Männer und Frauen und weiß befürchten aber nach wie vor Gehaltseinbußen, da die vorher so lukrativen Nachdienste durch die Maximalarbeitszeit-Beschränkung weniger werden.

 07:57

Herzlich Willkommen zum oe24-Liveticker zum Ärztestreik im AKH. Eine Betriebsversammlung wird heute von 8-12 Uhr das größte Krankenhaus Österreichs lahmlegen. Ambulanzen werden teilweise gesperrt, nur Notfälle werden versorgt.