Heftige Diskussion um Polizei-Einsätze gegen eskalierende Corona-Partys. Jetzt sprich ÖVP-Sicherheitssprecher Mahrer.
Flaschen flogen, Polizisten wurden beschimpft, bedroht – Corona-Partys mit Tausenden am Wochenende eskalierten in Wien am Karlsplatz, am Donaukanal, aber auch in Klagenfurt.
Die Bilanz: 134 Personen wurden wegen Verstoßes gegen die Covid-Verordnungen angezeigt. Fünf Personen sind festgenommen worden. Neun Polizisten wurden durch Flaschenwürfe teilweise schwerer verletzt. Über den Bereich des Resselparks in Wiens City wurde kurzzeitig sogar ein Platzverbot verhängt, die Feiermeile am Donaukanal zeitweise gesperrt. Das löste heftige Diskussionen aus.
ÖVP-Sicherheitssprecher Karl Mahrer war stellvertretender Polizeichef in Wien. Im Interview mit Karl Wendl erklärt er seine Sicht auf die Vorkommnisse.
ÖSTERREICH: Waren die massiven Polizeieinsätze und das Platzverbot gerechtfertigt?
Karl Mahrer: Die waren nicht nur gerechtfertigt, sondern dringend notwendig. Es geht hier nicht um feiernde Jugendliche. Was sich derzeit abspielt in Wien, insbesondere am Donaukanal oder am Karlsplatz, hat mit Partys nichts mehr zu tun. Riesige Lautsprecherboxen, Rave-Party-Betreiber ohne Erlaubnis und behördliche Genehmigung, Anrainer, die sich beschweren, Sachbeschädigungen. Da muss die Polizei einschreiten.
ÖSTERREICH: Es hieß, die Partys seien meist friedlich abgelaufen.
Mahrer: Am Karlsplatz wurde die Polizei sogar mit Flaschen beschossen, geballte Pyrotechnik gegen die Beamten ist eingesetzt worden. Betrunkene kletterten auf Denkmäler. Was wir gesehen haben, war eine gewalttätige Eskalation. Hier wurde eine rote Linie überschritten. Es mischen sich immer mehr gewaltbereite Gruppen unter die feiernden Jugendlichen. Das haben wir so noch nie gehabt, das ist ein neues Phänomen. Von ihnen geht Gefahr aus. Hier muss man konsequent reagieren, in solchen Momenten ist Schluss mit lustig.
ÖSTERREICH: Auch das Platzverbot war gerechtfertigt?
Mahrer: Es gab massive Gewalt gegen Polizei – hier muss die Polizei handeln.