Im ÖSTERREICH-Interview

"Neos planen Pakt mit FPÖ gegen Ludwig"

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SPÖ reagiert extrem grantig auf Neos-Pläne, einen SP-Stadtchef zu  verhindern.

Wien. SPÖ-Landesparteisekretärin Barbara Novak, Michael Ludwigs Vertraute in Sachen Partei und Wahlkampf, reagiert mehr als grantig auf die kecken Ansagen des neuen Neos-Klubchefs Christoph Wiederkehr, dass man gemeinsam mit FPÖ und ÖVP einen unabhängigen Bürgermeister-Kandidaten wählen könnte.

Im ÖSTERREICH-Gespräch erklärt sie, warum der rote Konter knallhart sein wird.

ÖSTERREICH: Hätten Sie gedacht, dass Neos trotz aller Ansagen, nicht mit der FPÖ zu koalieren, trotzdem einen Wahlpakt planen?

Barbara Novak: Es ist schon unglaublich. Ich verstehe nicht, warum sich Neos ohne Not selbst ins rechte Eck stellen. Auch wenn Christoph Wiederkehr nach einem Shit­storm auf Facebook zurückrudert. Die Katze ist aus dem Sack. Er will ein Bündnis mit der FPÖ gegen die stimmenstärkste Partei. Das ist seine Strategie.

ÖSTERREICH: Er sagt aber, dass er nicht mit der FPÖ koalieren und einen unabhängigen Bürgermeister will.

Novak: Wer glaubt, dass sich die FPÖ auf einen Unabhängigen einlässt, ist mehr als blauäugig. In Wahrheit ist Wiederkehr offenbar alles recht, damit er einen SPÖ-Bürgermeister verhindern kann. Aber es war die SPÖ, die viel dazu beitrug, dass Wien immerhin zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt wurde. Der nächste Bürgermeister wird Michael Ludwig heißen.

ÖSTERREICH: Wie werden Sie darauf reagieren?

Novak: Nachdem Wiederkehr damit vor allem die eigenen Wähler vor den Kopf gestoßen hat, die glaubten, dass Neos eine weltoffene, liberale Partei sei, werden wir ihnen ein Angebot machen: Sie sind in der SPÖ herzlich willkommen. Neos haben ihr wahres Gesicht gezeigt.

ÖSTERREICH: Wie wollen Sie verhindern, dass es trotzdem zu einem blau-schwarz-pinken Stadtchef kommt?

Novak: Wir kommen bei der Wahl über 40 Prozent und werden den Abstand auf den Zweiten nochmals vergrößern. Das sind klare Wahlziele. Und dann schau ich mir an, dass die Wienerinnen und Wiener einen anderen Bürgermeister als Michael Ludwig akzeptieren würden. Die Neos haben sich völlig verrannt.

Interview: Josef Galley

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