Gebühren zu hoch

Reisebüros beklagen zu hohe Kosten für Wien-Besucher

Die Reisebranche warnt vor einem schleichenden Verlust an Attraktivität. Hohe Kosten schrecken laut Wirtschaftskammer immer mehr Gäste und Fluglinien ab. Die Kritik an Wiens Gebührenpolitik wird immer lauter. 

Wiens Reisebranche schlägt Alarm. Aus Sicht der Fachgruppe Reisebüros Reisebüros in der Wirtschaftskammer Wien verliert die Stadt an touristischer Strahlkraft. Die Verantwortlichen sehen die Ursache in einer wachsenden Last aus Ortstaxe, Flugabgaben und Gebühren. Diese würden laut ihrer Einschätzung den Gästen das Urlaubsbudget auffressen und den Veranstaltern die Luft zum Atmen nehmen.

"Wien ist eine international beliebte Reise-Destination, aber nur solange das Gesamtpaket passt. Und die Gebühren und Kosten, die den Reisenden aufgebrummt werden, gefährden dieses Gesamtpaket", so Spartenobmann Gregor Kadanka. Besonders Reisebüros und Veranstalter, die Komplettpreise anbieten, würden mit sinkender Wettbewerbsfähigkeit kämpfen. Andere Metropolen lockten mit attraktiveren Preisen. In Wien stiegen laut Kadanka die Endkosten. "Die Kunden vergleichen die Endpreise, und die sind bei uns durch die hohen Gebühren immer öfter höher als bei anderen Metropolen", so Kadanka.

"Abzug von Fluglinien sollte Weckruf sein"

Viele Hotels, Fluglinien und nun auch der Flughafen Wien würden laut Kadanka bereits auf Teile ihrer eigenen Margen verzichten, um Gäste nicht voll mit den Zusatzkosten zu belasten. Dennoch ziehe sich laut Wirtschaftskammer der Flugverkehr zurück. Wizzair habe Wien bereits verlassen, Ryanair reduziere die Flotte aus wirtschaftlichen Gründen.

Ein Alarmzeichen, das Kadanka ernst nimmt. "Der Flughafen selbst hat diese Gefahr auch schon erkannt und hat angekündigt, seine eigenen Gebühren zu senken. Das freut zwar die Fluglinien, ist aber gefährlich für den Flughafen, wenn dann das Geld für Investitionen fehlt", so Kadanka. Er betont, wie dringend es sei, stabile Partner wie Austrian Airlines und die Lufthansa-Gruppe zu unterstützen. Ohne verlässliche Flugverbindungen drohe laut Kadanka ein Verlust an touristischer Anbindung.

"Wir brauchen eine gesicherte Partnerairline wie Austrian, um die Gäste nach Wien zu bringen", fordert Kadanka. Und er erinnert an eine bittere Rechnung. "Diese Gebühren werden nur dann gezahlt, wenn auch wirklich Gäste kommen. Also ist es vielleicht besser, niedrigere Abgaben sicher zu bekommen, als höhere Abgaben nicht zu bekommen, weil die Gäste wegbrechen", so Kadanka.

Die Fachgruppe Reisebüros sieht Wien am Scheideweg. Noch bestehe aus ihrer Sicht die Chance, gegenzusteuern. Doch jeder verlorene Flug und jeder stornierte Urlaub bedeute für die Branche einen Rückschritt.

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