In einer Kolumne in der Tageszeitung "Der Standard" vergleicht der Autor die Ausschreitungen in Wien-Favoriten mit der Landjugend – diese fordert nun eine öffentliche Entschuldigung.
In der Silvesternacht hinterließ ein Mob in Wien-Favoriten eine Spur der Verwüstung. Die Vandalen demolierten Auslagenscheiben, Automaten, Zeitungsständer, Bänke und sprengten Mistkübel. Sogar der Christbaum mitten am Platz wurde mit Benzin übergossen. Danach gingen sie mit Böller auf Polizisten und Passanten los.
Diese Ausschreitungen vergleicht ein "Standard"-Autor nun mit Feiern der heimischen Landjugend - und sorgt damit für Aufregung im Netz. "Krawall bei Lass-die-Sau-raus-Gelegenheiten gibt's traditionell auch unter der heimischen Landjugend", heißt es in der Kolumne wortwörtlich.
Landjugend fordert öffentliche Entschuldigung
Die Landjugend Österreich reagiert empört: „In Wien-Favoriten randalieren u.a. Syrer und Iraker in der Silvesternacht unter „Allahu Akbar“-Rufen, demolieren die Schaufenster eines Juweliergeschäftes und beschießen Polizeikräfte mit Böllern. Und einem der führenden Meinungsjournalisten des Landes fällt nichts Besseres ein, als diese kriminellen Vorfälle mit Landjugend-Festen zu vergleichen“, so die Bundesleitung der Landjugend Ramona Rutrecht und Martin Kubli. „Wir weisen diesen Vergleich auf das Schärfste zurück, werden rechtliche Schritte gegen diese Unterstellung prüfen und verlangen eine öffentliche Entschuldigung.“
Auch Landwirtschaftsministerin Köstinger zeigt kein Verständnis für solch einen Vergleich: "Ich halte nicht das Geringste davon, die ländliche Jugend in einen Topf mit randalierenden Extremisten zu werfen. Die Landjugend ist eine der größten Freiwilligenorganisationen Österreichs, solche Vergleiche sind ein Schlag ins Gesicht tausender ehrenamtlicher Jugendlicher im ländlichen Raum. Was in Wien-Favoriten passiert ist, ist kriminell, gehört verfolgt und geahndet. Für solche Randale habe ich kein Verständnis und auch keine Toleranz", so Köstinger.