Wiens Tourismus-Chef alarmiert

Scharfe Kritik an "schrägem" Burka-Verbot

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Mundschutz- und Verhüllungsverbot bereiten dem Tourismus Sorgen.

Politisch möchte Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner das Burka-Verbot nicht beurteilen. „Das steht mir nicht an“, stellt er klar. Mit Kritik spart er trotzdem nicht. „Irgendwann wollen wir der ganzen Welt sagen, was sie zu tragen hat oder was sie zu denken hat, wenn sie nach Österreich kommt“, kritisiert Kettner. Österreich sei Tourismusweltmeister und stolz darauf. „Das wird nur nicht funktionieren, wenn du als kleines Land der Welt erklärst, wie die Welt funktioniert.“ Dass man bei Kranken mit Mundschutz „Rücksichtnahme sanktioniert“, ist für Kettner „schon schräg“.

Zielgruppe

Ohnehin glaubt er nicht, dass Touristen Ziel des Gesetzes seien. Die, die man erwischen wolle, werde man aber nicht mehr erwischen, „weil sie das Haus nicht mehr verlassen dürfen“, ist Kettner überzeugt.

Auswirkungen

Aktuell spüre man noch keine Auswirkungen des Burka-Verbots, hört man aus der Wiener Hotelszene – das Verbot gilt aber auch erst seit vergangenem Sonntag. Das böse Erwachen kann also noch folgen, wenn die nächste üblicherweise starke Reisezeit für Gäste aus dem arabischen Raum und Asien ansteht. In der Hotellerie wartet man gespannt.

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