Wien-Floridsdorf

Schießerei: Blutbad unter Spionen

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Tschetschenische Clans waren früher befreundet.

Die Polizei hat ihre Hausaufgaben erledigt: Nach der blutigen Familienfehde unter Tschetschenen in Floridsdorf hat sie alle Beteiligten ausgeforscht und die Tatwaffen entdeckt. Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass es sich bei der Schießerei mit vier Schwerverletzten um den Schlusspunkt in einem Streit zweiter verfeindeter Spione handeln könnte.

Wie berichtet, hatten sich zwei Familien-Clans auf einer Wiese nahe einer Kleingarten-Anlage in Floridsdorf zu einer Aussprache verabredet. Neun Mann fuhren mit drei dicken Autos vor. Nach einem kurzen Gespräch fielen die Schüsse. Drei Opfer erlitten Treffer in den Beinen, das vierte wurde in die Brust getroffen.

Tatwaffe inzwischen
von Polizei entdeckt

Der letzte der Festgenommenen führte die Polizei zur Tatwaffe, die er in der Nähe des Tatortes entsorgt hatte. Ein Messer wurden ebenfalls sichergestellt. „Die Beschuldigten sind teilgeständig“, sagte Polizeisprecher Thomas Kaiblinger. Das Motiv: In einem Clan wurde das Foto der Tochter der anderen Familien herumgereicht. Eine Verletzung der Ehre unter Tschetschenen.

Spione arbeiteten 
für den Präsidenten

Der Anlass für die Provokation soll aber schon länger zurückliegen. Die beiden Familien-Oberhäupter waren einst befreundet, beide arbeiteten angeblich als Agenten für den tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow. Sie sollen die 30.000 Wiener Tschetschenen kontrolliert haben.

Bis es zu einem Zerwürfnis und dem schrecklichen Blutbad von Floridsdorf kam ...

Verbindung zu Mordfall

Die Beteiligten von Floridsdorf sind alte Bekannte der Wiener Polizei. Einer der Verantwortlichen für die blutige Familienfehde tauchte im Zusammenhang mit dem spektakulären Mord an Umar Israilov im Jahr 2009 auf. Nachgewiesen werden konnte ihm nichts.

Beide Clans sind der Polizei bekannt. Auch wenn sich die Ermittler in tschetschenischen Kreisen immer schwerer tun. „Sie nehmen zunehmend deutsche Namen an“, sagt ein Fahnder. Auch einer der Floridsdorfer heißt inzwischen Wolfgang F. Er war längst ausgewiesen worden, aber illegal wieder eingereist. Mit neuem östereichischen Namen.

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