Tausende Kerzen, Blumen und Friedensbotschaften an den Schauplätzen der Terrornacht.
Wien. Das Lichtermeer wird immer größer: Täglich stellen Wiener Kerzen und Blumen an die Schauplätze der Terrornacht um den Opfern zu gedenken. Die Anteilnahme nimmt kein Ende – Menschen suchen Trost und zeigen Trauer an den Orten des Grauens. Es ist ein Ausdruck des Gedenkens an die vier Todesopfer und mehr als 20 Verletzten. Zeugnisse der stillen Anteilnahme finden sich an allen Schauplätzen, an denen der Täter am Abend des 2. November um sich geschossen und dabei Personen getötet oder teils schwer verletzt hat. Allein am Desider-Friedmann-Platz - dort, wo auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und die Regierungsspitze am Tag nach dem Anschlag Kränze niedergelegt haben - stehen Tausende Kerzen. Einzelne brennen, ihre Flammen sind an diesem nebelig-tristen Novembertag auch bei Tageslicht gut zu sehen.
Dazwischen liegen Blumen und teils handgeschriebene Botschaften. "Liebe > Hass", "Peace is my religion" oder "Wien steht zusammen" ist darauf zu lesen. Auch ganze Briefe oder Gedichte haben Trauernde hier hinterlassen. Aus Teelichtern hat jemand den Schriftzug "KABUL WIEN" gelegt.
"Wien lässt keinen Platz für Hass"
Mesondere Trauerwand am Ruprechtsplatz
Am Ruprechtsplatz, wo der Täter von der Polizei schließlich erschossen wurde, befindet sich seit kurzem eine besondere Trauerwand. Menschen sind eingeladen, ihre Nachricht auf herbstfarbene Baumblätter zu schreiben und sie mittels Klebeband an der Mauer zu befestigen. Dutzende sind der Aufforderung bereits gefolgt. Eine junge Frau überlegt kurz, nimmt dann den dort angebundenen schwarzen Stift und hinterlässt ihre Botschaft. Sie besteht nur aus einem Wort: "Liebe".