Tschetschene aus U-Haft entlassen

Start für Terror-Prozess nach Justiz-Skandal

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Prozess gegen 32-Jährigen und 6 Komplizen ist für 8 Verhandlungstage anberaumt – wenn Hauptangeklagte kommt.

Wien. Hochspannung am Landesgericht Wien: Am Mittwoch beginnt ein Prozess gegen sieben Angeklagte, die sich für die radikalislamistische Terror-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) betätigt haben sollen. Um den Hauptangeklagten Turpal I. gab es im Mai Schlagzeilen, weil der mutmaßliche IS-Terrorist nach Ablauf der auf zwei Jahre begrenzten U-Haft ­Anfang Mai auf freien Fuß gesetzt worden war. Wie ÖSTERREICH berichtete, war es zu dem Justizskandal gekommen, weil sich die ­Gerichte (Graz und Wien) nicht über die Zuständigkeit einigen konnten.

Verfassungsschutz überwacht Mann auf freiem Fuß

Seit der Tschetschene (der sich einst samt Ehefrau und Tochter von Wien nach Syrien absetzte, um dort als „Abu Aische“ Gräuel und Mord zu begehen) auf freiem Fuß ist, wird er rund um die Uhr vom Verfassungsschutz überwacht. Sein Verteidiger Florian Kreiner verspricht, dass sich sein Mandant dem Verfahren stellen und zum Prozess erscheinen werde. „Wir bereiten uns derzeit auf die Verhandlung vor. Durch die Enthaftung hat er die Möglichkeit, entlastende Beweismittel zu sammeln“, so Kreiner.

Der Hauptangeklagte ist ein Schüler des radikalislamistischen „Hassprediger“ Mirsad O., der selbst 2016 zu 20 Jahren Haft verurteilt worden ist. In dem Verfahren ist Mirsad O. mitangeklagt: Er soll mehrere junge Männer dazu gebracht haben, in den (Heiligen) Krieg zu ziehen.

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