Wer im Pflegeheim lebt, braucht verlässliche Betreuung. Doch in Wien stoßen pflegebedürftige Menschen bei Ambulanzbesuchen regelmäßig an ihre Grenzen. Der aktuelle Bericht der Heimkommission offenbart Versorgungslücken und organisatorische Schwächen.
Die Heimkommission setzt sich für die Rechte und Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner in städtischen und privaten Pflegeeinrichtungen ein. Der Tätigkeitsbericht der Wiener Heimkommission 2024 zeigt erneut ein großes Problem im Wiener Gesundheitswesen auf, das weiterhin ungelöst ist: verspätete Krankentransporte und lange Wartezeiten in den Ambulanzen der WIGEV-Spitäler.
Krankentransporte erfolgen oft verspätet oder fallen aus, wodurch Bewohner ihre Ambulanztermine nicht wahrnehmen können und zusätzlicher organisatorischer Aufwand entsteht. Zusätzlich werden lange Wartezeiten in Ambulanzen und Verzögerungen beim Rücktransport kritisiert, die die Belastung für die Bewohner erheblich verstärken.
Im Bericht wird auch beschrieben, dass Bewohnerinnen und Bewohner oft mehr als zehn Stunden außerhalb ihrer Einrichtung verbringen. "Während dieser Zeit ist eine angemessene pflegerische Betreuung nicht abgedeckt. Auch die medizinische Versorgung, insbesondere die Medikamentengabe sowie die Versorgung mit Getränken und Nahrung kann in dieser Zeit nicht in gewohnter Weise sichergestellt werden", heißt es.
ÖVP fordert mehr Personal
Im Gesundheitsausschuss wurde außerdem deutlich: Die Terminambulanzen des WIGEV leiden unter massivem Personalmangel. Die Probleme verschärfen sich durch die geballte Terminvergabe am Vormittag. Das führt zu regelrechten Staus in den Ambulanzen – und für Patientinnen und Patienten zu Wartezeiten, die sich über viele Stunden ziehen. Die Wiener ÖVP kritisiert die Situation für pflegebedürftige Menschen als "unzumutbar".
ÖVP-Figl: "Die Wiener Patientinnen und Patienten haben sich endlich ein Ende der überlangen Wartezeiten in den Wiener Ambulanzen verdient."
"Die Wienerinnen und Wiener zahlen mit stundenlangen Wartezeiten in den Ambulanzen der Stadtspitäler für das jahrzehntelange SPÖ-Missmanagement im Wiener Gesundheitswesen“, sagte ÖVP-Wien-Chef Markus Figl. Er fordert ein besseres Personalmanagement und mehr Patientenorientierung. "Die Stadtregierung darf nicht länger zuschauen, wie kranke und pflegebedürftige Menschen zwischen Wartezimmer und Transport stecken bleiben“, ergänzt Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec, die auf ausreichend Personal pocht, um die Versorgung sicherzustellen.