Wiener Bürgermeister schafft in der Corona-Krise eine Wahlkampf-Trendwende.
Wien. Die aktuelle Wien-Umfrage von Research Affairs für ÖSTERREICH (400 Interviews, 20. bis 23. April) zeigt, dass auch in Wien die Regierenden in der Corona-Krise stark zulegen.
SP-Powerplay. Michael Ludwigs SPÖ erreichte ein Plus von drei Prozentpunkten im Vergleich zum 28. Februar – und liegt mit 37 Prozent schon nahe am Wahlziel von jenen 39,6 Prozent, die sie bei der Wahl 2015 erzielte. Ludwig könnte bis zur Wahl am 11. Oktober – falls das Virus beim Termin mitspielt – noch weiter zulegen: In der Frage einer fiktiven Direktwahl liegt er bei 43 Prozent und legt im Vergleich zur Umfrage am 28. Februar noch einen Prozentpunkt zu.
Der Ludwig-Faktor. Stolze 67 Prozent sind mit Ludwigs Arbeit als Bürgermeister zufrieden, sogar 92 Prozent sagen, dass in Wien trotz der Corona-Krise von Müllabfuhr bis Öffis und Sicherheit alles funktioniere.
Keine Mehrheit gegen SPÖ. Fix ist im Moment, dass eine Anti-Ludwig-Mehrheit bei der Wahl des Bürgermeisters im Gemeinderat nach dem 11. Oktober – sogar für diesen Termin hat Ludwig eine satte Dreiviertelmehrheit – nicht zustande kommen wird.
Blümel stark. Eine türkis-grün-pinke Koalition hat trotz Gernot Blümels VP-Mega-Plus von drei Prozentpunkten keine Mehrheit – und die Grünen werden zu 99,99 Prozent nie mit Strache oder Nepp koalieren, um einen SP-Stadtchef zu stürzen. Mitverantwortlich für den geplatzten türkis-grün-pinken Traum: Die Neos brechen auf sieben Prozent ein, das relativ konstante Hoch der Grünen macht das nicht wett.