In Wien kamen seit Jahresbeginn acht Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, um eine Person mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Bei Hitze steigt insgesamt das Unfallrisiko, warnt der VCÖ.
Sechs Todesopfer waren Fußgängerinnen und Fußgänger, davon vier Seniorinnen und Senioren. Mit verstärkten Maßnahmen für ein seniorengerechtes Verkehrssystem ist die Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger zu erhöhen, betont der VCÖ. In Österreich ist die Zahl der Verkehrstoten im ersten Halbjahr um 24 auf 162 gestiegen, in Wien um eins auf acht, weist der VCÖ auf Basis von Daten des Innenministeriums. Im ersten Halbjahr 2023 kamen sieben Menschen im Straßenverkehr ums Leben, im ersten Halbjahr 2022 elf. Im Bundesländer-Vergleich hat Wien gemeinsam mit Salzburg und Kärnten die drittniedrigste Anzahl an Verkehrstoten, nach Vorarlberg (sechs) und Burgenland (sieben). Die meisten Todesopfer forderte der Straßenverkehr in Niederösterreich, wo bereits 54 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben verloren.
- SO teuer ist dieses Jahr das Tanken im Urlaub
- 60 Prozent der Wiener brauchen keine 10 Kilometer zur Arbeit
- 7.000 Fahrräder wurden im Vorjahr in Wien "gefladert"
"Das Leid, das durch Verkehrsunfälle verursacht wird, ist unermesslich groß. Für Angehörige ist der Unfalltod besonders schlimm. Verkehrsunfälle reißen Menschen plötzlich aus dem Leben", macht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky auf den Schmerz der Angehörigen von Unfallopfern aufmerksam. Umso wichtiger ist es, weitere Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit umzusetzen und der einzig akzeptablen Anzahl an tödlichen Unfällen, nämlich null, so nahe wie möglich zu kommen.
Mehr Unfälle an Hitzetagen
In Wien sind vor allem verstärkte Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit für die Mobilität zu Fuß wichtig, insbesondere für ältere Menschen. Denn sechs der acht Todesopfer waren Fußgängerinnen und Fußgänger, vier davon älter als 65 Jahre. "Unser Verkehrssystem muss auf ältere Menschen mehr Rücksicht nehmen. Ältere Menschen gehen in der Regel langsamer, benötigen länger, um eine Straße zu überqueren", betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. In den Wohnvierteln sind mehr Verkehrsberuhigung, die Reduktion des Autoverkehrs und maximal Tempo 30 wirksame Maßnahmen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Bei Hitze ist erhöhte Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme im Straßenverkehr besonders wichtig. Im Jahr 2023 gab es laut Statistik Austria in Österreich an Hitzetagen um 15 Prozent mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden. "Wegen der Hitze schlafen viele schlecht. Dadurch sinkt die Konzentration, Fahrfehler nehmen zu", erklärt Katharina Jaschinsky.