Schönbrunn Zoo

Waldrapp-Küken mit Hand aufgezogen

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Für die Besucher sind die Vögel noch bis Mitte Mai im Tiergarten zu beobachten.

Im Wiener Tiergarten Schönbrunn werden derzeit 16 seltene Waldrappe mit der Hand aufgezogen. Die Vogelart ist im 17. Jahrhundert in Mitteleuropa ausgestorben, soll aber durch ein Artenschutzprojekt wieder heimisch werden. Zu sehen sind die Jungtiere bis Mitte Mai. Dann übersiedelt der Waldrapp-Nachwuchs mit seinen beiden Ziehmüttern nach Salzburg in ein Trainingscamp für die Auswilderung.

Die 16 Küken sind im Tierpark Rosegg in Kärnten geschlüpft und jetzt zwischen vier und elf Tage alt, erläuterte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter am Dienstag in einer Aussendung. "Fast rund um die Uhr kümmern sich die Ziehmütter um ihre Schützlinge. Die Vögel werden dabei auf sie geprägt."

In Salzburg werden die Waldrappe ab Mitte Mai drei Monate lang darauf trainiert, einem Ultraleicht-Fluggerät zu folgen, in dem ihre Ziehmütter sitzen. Für eine erfolgreiche Wiederansiedlung "muss den Küken, die in Zoos und Zuchtstationen geschlüpft sind, die Route in ihr Überwintergebiet, ein Schutzgebiet in der Toskana, gezeigt werden. Den Weg zurück nach Österreich finden die Waldrappe dann bereits selbstständig", sagte Schratter.

In Österreich und Deutschland gibt es bereits wieder rund 30 frei lebende Waldrappe, die vor Wintereinbruch in die Toskana fliegen und im Frühjahr zurückkehren, hieß es in der Aussendung. Seit dem Jahr 2002 kümmert sich eine Gruppe österreichischer Wissenschafter um das Artenschutzprojekt. Ziel ist es, bis 2019 eine Population mit rund 120 Vögeln im Freiland aufzubauen. Eine zweite Gruppe von 16 Waldrapp-Küken soll demnächst außerhalb des Besucherbereichs aufgezogen werden.

(S E R V I C E - Weitere Informationen zu dem Projekt auf: http://waldrapp.eu/index.php/de/)

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