Die EU will den Rohstoffverbrauch im Vergleich zur Wirtschaftsleistung bis 2030 um 30 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 senken. EU-Umweltkommissar Janez Potocnik plant zahlreiche Maßnahmen, um von der Wegwerfgesellschaft hin zu einer "Kreislaufwirtschaft" zu kommen, geht laut "WirtschaftsBlatt" (Donnerstag) aus einem Strategiepapier hervor, das Potocnik Anfang Juli präsentieren will.
Der Umweltkommissar urgiert Änderungen sowohl beim Produktdesign und Recycling als auch beim Konsumentenverhalten. Beim Müll soll die Recyclingquote bis 2030 auf mindestens 70 Prozent angehoben werden, bei Verpackungsmüll auf 80 Prozent. Recyclingfähige Stoffe wie Plastik, Metall, Glas, Papier oder Biomüll sollten ab 2025 nicht mehr auf Deponien landen. Bis 2030 würde das Verbot auf alle rückgewinnbaren Abfälle ausgedehnt. Für giftigen Müll ist ein EU-weites Registrierungsprogramm geplant.
Die Kommission sieht durch die Kreislaufwirtschaft eine Ersparnis von 600 Mrd. Euro oder acht Prozent der jährlichen Umsätze für die EU-Firmen. Wirtschaftsvertreter halten die Messeinheit RMC (Raw Material Consumption), also den Rohstoffverbrauch in Tonnen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), für ungeeignet.