Straßenbahnlinien

Weichenstellung im Öffi-Netz: Abfahrt für 27er, 33er eingestellt

Die Wiener Linien stellen die Weichen für eine neue Ära im städtischen Nahverkehr. Mit der Inbetriebnahme der Linie 27 wächst das Netz effizient und umweltgerecht weiter. Im Gegenzug verlässt die 33er-Bim endgültig die Bühne. 

Ab Montag erweitert Wiens Öffi-Netz seinen Horizont. Die neue Linie 27 nimmt ihren Betrieb auf und verbindet Floridsdorf und die Donaustadt mit einer hochmodernen Straßenbahnverbindung. Sie führt von Strebersdorf über die bestehende Strecke der Linie 26 bis zur Prinzgasse und dann weiter auf einer neu gebauten Strecke bis Aspern Nord. "Besonders die Bewohner der neuen Stadtentwicklungsgebiete erhalten ab morgen eine starke Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr", freut sich Ernst Nevrivy, SPÖ-Bezirksvorsteher Donaustadt. Auch der Floridsdorfer Bezirkschef Georg Papai (SPÖ) hebt die Verbesserung der Querverbindung hervor.

Von 28 Haltestellen wurden sechs neu errichtet. Die Neubaustrecke entlang den Haltestellen Berresgasse, Scheedgasse, Stemolakgasse, Schukowitzgasse, Aspern Nord/Mayrederbrücke sowie Aspern Nord ist größtenteils unabhängig vom PKW-Verkehr und damit besonders zuverlässig. "Mit der Linie 27 erweitern wir das Wiener Straßenbahnnetz um eine leistungsstarke Verbindung, die mit dem weiteren Ausbau der Stadtentwicklungsgebiete künftig rund 20.000 Fahrgäste täglich umweltfreundlich ans Ziel bringt", so Alexandra Reinagl, Chefin der Wiener Linien.

800 Meter Grüngleis und Grün-Boulevard

Im Norden fährt der 27er zur U6 Floridsdorf und weiter über die U1 Kagraner Platz, von hier braucht man mit der Linie 27 nur rund 17 Minuten bis zur U2-Station Aspern Nord. Beim neuen Öffi-Knoten treffen sich nun U-Bahn, S-Bahn, Busse und die neue Straßenbahn.  Ein besonderes Highlight ist das 120 Meter lange und rund 15 Meter breite, neu errichtete Brückentragwerk bei Aspern Nord: Darauf fährt die Linie 27 über der U2 und der S-Bahn. Von der neuen Haltestelle Aspern Nord/Mayrederbrücke können die Fahrgäste bequem auf die U2 und die S-Bahn umsteigen. "Die neue Linie 27 ist ein starkes Signal für eine funktionierende Stadt, die eines der größten Straßenbahnnetze der Welt noch weiter ausbaut", sagt Selma Arapović, Klubobfrau der Neos Wien.  

Auch der Umweltaspekt steht im Fokus. Herzstück der Neubaustrecke ist die künftige Hirschstettner Hauptallee, ein dreispuriger Grün-Boulevard ohne Autoverkehr. Dort ist die Linie 27 auf einem 800 Meter langen, klimafitten Grüngleis unterwegs, während Radfahrer auf dem baulich getrennten 1,8 Kilometer langen Zwei-Richtungs-Radweg bis in die Seestadt gelangen. Damit gibt es eine durchgängige Radverbindung vom Badeteich Hirschstetten direkt in die Seestadt. 300 neu gepflanzte Bäume entlang der Strecke ergänzen die klimafreundliche Neugestaltung und spenden Schatten an heißen Sommertagen.

33er-Bim wird komplett eingestellt

Die Straßenbahnlinie 33 fährt am 5. Oktober zum letzten Mal ihre Route zwischen U6 Josefstädter Straße und Friedrich-Engels-Platz. Montag übernimmt dann die neue Linie 12 zum Teil die Stationen. Seit deren Start war die Linie 33 nur noch ergänzend im Einsatz, da die neue Linie 12 von den Fahrgästen stark bevorzugt wurde. Die hohe Akzeptanz zeigt sich auch in der Auslastung, immer weniger Fahrgäste benutzten die 33er.

Linie 12 stärkt das Öffi-Angebot und übernimmt Linie 33.

Linie 12 stärkt das Öffi-Angebot und übernimmt Linie 33.

© Wiener Linien/Simon Wöhrer

Die Linie 12 fährt im 20. Bezirk vom Höchstädtplatz bis zur U6 Jägerstraße sowie über den Wallensteinplatz bis zur U4 Friedensbrücke und deckt damit zentrale Abschnitte der Linie 33 ab. Seit Anfang September ist sie mit größeren Fahrzeugen, einem dichteren Intervall und längeren Betriebszeiten unterwegs - und hat sich in kürzester Zeit als bevorzugte Verbindung bei den Fahrgästen etabliert, erklärten die Wiener Linien. Darüber hinaus verbindet die neue Straßenbahnlinie 12 die U6 Josefstädter Straße im 8. Bezirk mit der Hillerstraße im 2. Bezirk und fährt in den Hauptverkehrszeiten im Acht-Minuten-Takt.

Alle Haltestellen der Linie 33 bleiben mit anderen Straßenbahnlinien erreichbar, erklärten die Wiener Linien. Der Abschnitt Höchstädtplatz bis Friedrich-Engels-Platz ist weiterhin mit dichten Intervallen der Straßenbahnlinien 2 und 31 abgedeckt. Zwischen Franz-Josefs-Bahnhof und Augasse im neunten Bezirk fährt die Linie D. Neben der Linie 12 steht Öffi-Fahrgästen im 20. Bezirk auch die Linie 5 für das Erreichen ihrer Ziele zur Verfügung.

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