Es ist ein weiteres Kapitel der Kategorie vermeintlich absurder Strafen. Nach 500 Euro wegen "lautem Darmwind", folgt nun die nächste Posse.
"Sie, Herr ..., haben durch folgende Begehungsweise den öffentlichen Anstand verletzt", heißt es in der Strafverfügung der LPD Wien, die derzeit auf Twitter für reichlich Wirbel sorgt. Fabian Sommavilla postete den Bescheid, den ein Freund von ihm erhielt, weil er Polizisten duzte, in dem Sozialen Netzwerk und seitdem wird darüber wie wild diskutiert. 150 Euro sind wegen dieser vermeintlichen Lappalie zu zahlen.
Der Vorfall ereignete sich bereits am Vormittag des 20. Mai. "Tatort" ist die Mariahilfer Straße 215 im 15. Wiener Gemeindebezirk. Konkret wird in dem Schreiben "mehrfaches lautes Duzen von amtshandelnden Organen des öffentlichen Sicherheitsdiensts" beanstandet. Dem Herrn wird vorgeworfen § 1 Abs. 1 Z. 1 WLSG verletzt zu haben. Dabei handelt es sich um den Bereich "Anstandsverletzung und Lärmerregung" des Wiener Landes-Sicherheitsgesetz.
Österreich. Das Land, in dem man für "mehrfaches lautstarkes Duzen" gegenüber Sicherheitspersonal 150 € Strafe bezahlt.
— Fabian Sommavilla (@fasommavilla) September 2, 2020
Bild von einem befreundeten Sozialarbeiter. pic.twitter.com/P3DdbdKu4f
Auf Twitter debattieren die User nun inwiefern diese Strafe gerechtfertigt ist. "Ganz ehrlich: warum soll/muss man einen Polizeibeamten mehrmals 'Duzen'? Es ist definitiv armselig & respektlos", schreibt einer. "Eh, aber muss man finanziell strafen? Drüberstehen hätte auch gereicht", kontert ein anderer.
Viele weitere finden die Strafe eher zum Schmunzeln. So wird festgehalten, dass es immerhin billiger sei, als ein "Oida" oder auch "furzen".
Zur Erinnerung: Im Juni fasste ein Wiener eine 500-Euro-Strafe wegen "lautem Darmwind" vor einem Polizeibeamten aus. Die Exekutive verteidigte die Strafe und sprach von "voller Absicht".