Mann wegen Gutheißens des Anschlags vor Gericht

Wien-Terror: ''Hoffentlich sterben noch mehr''

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Milde Strafe: Der 35-Jährige kassierte ''nur'' 20 Monate Haft auf Bewährung.

Wien. Der gebürtige Tschetschene kommentierte kurz nach dem Terror-Anschlag in Wien auf der Instagram-Seite einer Boulevardzeitung einen Artikel mit den Worten: „Hoffentlich sterben noch mehr“. Dem fügte er ein lachendes Emoji hinzu.

Der 35-Jährige wurde schließlich ausgeforscht. „Ich habe das Ganze unabsichtlich geschrieben. Ich meinte, die Attentäter sollten sterben. Ich dachte, Österreich ist ein freies Meinungsland“, so der Ange­klagte am Dienstag vor dem Wiener Landesgericht. „Ich glaub Ihnen das schlicht nicht“, sagte die Richterin.

Faustschlag. Dem Tschetschenen wurde nicht nur wegen Gutheißens einer terroristischen Straftat, sondern auch wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung der Prozess gemacht. Er hatte am 26. Februar 2022 einen Polizeieinsatz wegen zu lauter Musik in seiner Wohnung ausgelöst: Als die Beamten eintrafen, soll er einem Uniformierten mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben.

„Hätte ich tatsächlich jemandem einen Faustschlag versetzt, wäre der Kiefer gebrochen“, so der 35-Jährige.

Urteil. Er wurde rechtskräftig zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt. „Darf ich Sie umarmen?“, fragte er beim Verlassen des Gerichtssaals jenen Beamten, dem er ins Gesicht geschlagen hatte. Der Polizist lehnte ab.

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