Kopfschütteln und Ärger über die neuen Corona-Begegnungszonen.
Wien. „Stell dir vor, es ist Corona-Fußgängerzone, und keiner hatscht hin“, amüsiert sich ein bekannter ORF-Journalist in den sozialen Medien über die völlig menschenleere Hasnerstraße in Ottakring.
Ausbauplan. Und tatsächlich: Die Wiener ignorieren die Segnungen der bisher vier Corona-Begegnungszonen, in denen man zu Fuß gehen oder mit maximal 20 km/h im Auto oder am Fahrrad fahren darf, weitestgehend. Dennoch sollen kommende Woche fünf weitere dazukommen und Dutzende ohnehin gesperrte Straßen auch formal für Fußgänger geöffnet werden.
In der Häuserschlucht der Florianigasse etwa findet man nur einige Radfahrer und eine Mutter mit Kind. Pizzeria-Chef Yilmaz Cicekdal vom La Tavolozza erklärt aber: „Bisher haben sich hier alle sowieso an die Mindestabstände gehalten. Das ist völlig unnötig.“
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„Bundesgärten öffnen“. Und Anrainer Walter K. ist empört: „Die Linke Bahngasse ist seit Jahrzehnten Fußgängerzone. Warum sollen wir jetzt in die Rechte Bahngasse? Das ist ein riesiger Pflanz. Die sollen endlich die Bundesgärten aufsperren.“
Als zwei einsame Jogger vorbeilaufen, ergänzt er: „Wer hier mit dem Auto schräg parkt, muss jetzt neben Radlern und Querverkehr auch noch Jogger beim Ausparken fürchten. Das wird grimmig.“
Ein trauriges Bild bietet auch die leere Währinger Schopenhauerstraße: „Da will doch keiner spazieren gehen. Die Grünen haben uns ein faules Osterei gelegt, weil die Bundesgärten noch immer zu sind“, ätzt FP-Verkehrssprecher Toni Mahdalik nach einem Besuch dieser neuen Corona-Fußgängerzone. (gaj)
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