Die 35-Jährige wollte die Scheidung nachdem sie eine Affäre hatte.
Wegen Mordes an seiner Ehefrau muss sich am Mittwoch ein 34-jähriger Wiener im Straflandesgericht verantworten. Er soll am 7. Oktober 2015 die um ein Jahr ältere Frau in seiner Wohnung in der Leopoldstadt mit dem Tragegurt ihrer Umhängetasche erdrosselt haben. Die Frau wollte die Scheidung, nachdem sie in die Slowakei gezogen und eine außereheliche Affäre eingegangen war.
Trennung kam nicht in Frage
Obwohl dem in einem Lokal in Döbling als Kellner beschäftigten Ehemann aufgrund der Umstände klar gewesen sein dürfte, dass seine Frau fremdging, kam eine Trennung für ihn nicht infrage. Er versuchte sie vielmehr weiter an sich zu binden, indem er ihr monatlich bis zu 3.000 Euro überwies. Als sie im vergangenen Herbst in Wien ihre in der ehelichen Wohnung verbliebenen Sachen abholen wollte, kam es zu einem Streit mit ihrem Ehemann. Sie soll ihn dabei beschimpft und verbal gedemütigt haben, worauf er laut Anklage in den Vorraum ging, den Tragegurt von ihrer Tasche löste und sie zu würgen begann. Als die Frau kein Lebenszeichen mehr von sich gab, bespritzte er sie mit Wasser, rief die Rettung an und führte Reanimationsmaßnahmen durch. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte übernahmen diese die Wiederbelebungsversuche. Für die Frau kam aber jede Hilfe zu spät. Für den Witwer geht es nun in der auf zwei Tage anberaumten Verhandlung um zehn bis 20 Jahre oder lebenslange Haft.