Austro-Ghanaer Samuel D. erstickte bei Amtshandlung in Finnland.
Ein Zeuge und Freund: „ Sie bringen mich um! Ich kann nicht atmen! Ich habe Asthma!“
Der Polizeieinsatz mit traurigem, tödlichem und offenbar höchst skandalösem Ende soll sich, wie erst jetzt bekannt wurde, am Samstag, dem 18. November in Helsinki abgespielt haben. Das berichten übrigens übereinstimmend mehrere Web-Portale. Samuel D., ein Ghanaer, der in der Brigittenau wohnte, als Koch und Spediteur arbeitete, verheiratet war und eine kleine Tochter hinterlässt, war aus Österreich nach Skandinavien gereist, um seinen Freund in Finnland zu besuchen. Sonntagmorgen wollte der korpulente Afrikaner zurück nach Wien fliegen.
Samstagabend war er gemeinsam mit seinem Freund Benjamin O. bei einer Weihnachtsfeier. Auf der Heimfahrt gerieten die beiden in eine Polizeikontrolle. Dabei wurde Samuel D. laut seinem Beifahrer von den Polizisten gefragt, wie viel er getrunken habe. „Eine Flasche Bier“, erwiderte der Austro-Ghanaer. Daraufhin muss er aussteigen.
Ab diesem Zeitpunkt gibt es unterschiedliche Angaben. Laut den Beamten soll der Österreicher aggressiv gewesen ein, außerdem weigerte er sich, in den Alkomaten zu blasen. Daraufhin wurden ihm Handschellen angelegt, um ihn ruhig zu halten.
Benjamin O. hingegen erzählt, dass sein Freund sogar zweimal in den Alkomaten blies, und dass er nicht streitbar war und nicht einmal seine Stimme erhob: „Er stieg freiwillig aus dem Auto und ging auf die Beamten zu.“
Nach einer Weile verließ auch der Freund nach eigenen Angaben das Fahrzeug, um nachzusehen, wo Samuel solange blieb. Da sah er den Koch in einem Wiener Lokal am Boden liegen, während die beiden Polizisten auf ihm knieten und versuchten, ihm die Handschellen anzulegen: „Er rief in Panik meinen Namen: ‚Sie bringen mich um! Ich kann nicht atmen! Ich habe Asthma!“ Doch die Polizisten sollen nicht zugehört und solange weiter beamtshandelt haben, bis der Ghanaer aus Koforidua bewusstlos und stumm wurde . . .
Die Untersuchungen über den schockierenden Tod des Wahlwieners sind immer noch im Gange, Familie und Hinterbliebene wurden informiert. Die Nachricht über den Tod schockt nicht nur in Finnland, die weitverzweigte ghanaische Community fordert lückenlose Aufklärung sowie strafrechtliche Konsequenzen gegen die finnischen Cops.
Das Außenministerium bestätigt gegenüber ÖSTERREICH den Vorfall und ist von den finnischen Behörden informiert worden. Bei dem Verstorbenen handelt es sich laut einem Sprecher um einen Ghanaer mir Rotweißrot-Card, also eine Arbeitserlaubnis in Österreich. (lae, kor)