Der Alpinist brach am Dachstein auf einem Schneefeld ein und war in Felsspalte gefangen.
Der schlimmste Albtraum, der einem Bergsteiger nur wiederfahren kann, wurde für Henning K. (45) Samstag am Dachstein zur bitteren Realität.
Der Deutsche aus Duisburg war bei einer Wanderung durch ein Schneefeld eingebrochen und nahe der Adamekhütte in eine 30 Meter tiefe Doline gestürzt. Doch dann begann der Horror für den 45-Jährigen erst richtig: Weil er mit seinem Handy keinen Empfang hatte, versuchte er verzweifelt, die glatte Wand hinaufzuklettern. „Dabei ist er wieder auf seinen bereits verletzten Fuß gefallen“, schildert Bergretter Christian Egger im Gespräch mit ÖSTERREICH: „Er hatte auch großes Glück, dass der Sturz relativ glimpflich ausgegangen ist.“
Fünf Tage lang harrte Henning K. in der Doline aus, bis es ihm endlich gelang, einen Notruf abzusetzen. In der Zwischenzeit ernährte er sich von Schoko-Proteinriegeln und Schneewasser.
Bei Bergung nur noch 34 Grad Körpertemperatur
Ein Polizist aus Gmunden nahm schließlich per SMS Kontakt mit dem Verunglückten auf, worauf dieser seine Koordinaten sendete. Bergretter Egger seilte sich dann zum Diplomingenieur, der nur mehr 34 Grad Körpertemperatur hatte, ab und wartete mit ihm im Loch 1,5 Stunden bis der Rettungshubschrauber landen konnte, „weil es in der Doline im Gegensatz zur Oberfläche leichte Plusgrade hatte“, so Egger (siehe Interview).
Henning K. wurde ins Klinikum Wels geflogen, operiert und ist bereits am Weg der Besserung. Bald wird er Besuch bekommen. Sein Retter hat sich angekündigt.