Fensterscheiben zerborsten - Acht Einschlagstellen - Verletzt wurde niemand - Polizeiinspektion Salzburg sicherte Spuren
Ein Eurocity-Zug ist am Samstagabend auf der Fahrt von Karlsruhe über Salzburg nach Klagenfurt im Bereich Chiemsee in Bayern mit einer Schrotflinte beschossen worden. Sechs Fensterscheiben sind zerborsten, insgesamt wurden acht Einschlagstellen gezählt. Als der Zug "EC 1217" der Deutschen Bahn am Hauptbahnhof Salzburg hielt, verständigte die Zugbegleiterin die Polizeiinspektion Bahnhof. "Es wurde niemand verletzt. Momentan wird vermutet, dass es sich um einen Jagdunfall gehandelt hat", sagte ein Polizist zur APA.
Die Schüsse sollen gegen 20.00 Uhr zwischen Priem und Traunstein gefallen sein, wo sich ein großes Jagdgebiet befindet. Die Polizei schließt aber nicht aus, dass mutwillig auf den Zug gezielt wurde. Bereits am vergangenen Freitag gegen 13.55 Uhr hatte ein Unbekannter einen Bus auf der Autobahn München-Salzburg mit Steinen beworfen. Die Insassen blieben unverletzt. Der Täter soll laut Polizei Traunstein zwischen den Anschlussstellen Bernau und Frasdorf bei Umratshausen an der Mittelleitplanke gestanden haben.
Die Passagiere des beschossenen Zuges mussten in Salzburg aussteigen und einen anderen Zug nehmen. Salzburger Polizisten sicherten die Spuren und fertigten Fotos von den Beschädigungen an. Das Ergebnis ihrer Ermittlungen wurde an die deutsche Polizei weitergeleitet. Die Schüsse trafen drei Waggons und die Lok. Vier äußere der doppelt verglasten Fensterscheiben von Abteilen und zwei Scheiben von Ausstiegstüren sind zerborsten. Durch die Streuung der Munition hätten sich zudem fünf Einkerbungen mit einem Durchschnitt von zwei bis drei Millimeter auf dem Lack der Waggon-Außenwände und der Lok gebildet. Der beschädigte Zug ist derzeit bei der Lastenstraße am Salzburger Bahnhof abgestellt.