Wiens Pflichtschullehrer fordern 1.000 zusätzliche Kräfte.
Die Situation ist angespannt. In Wien werden 1.000 zusätzliche Lehrkräfte benötigt, um Flüchtlingskinder zu betreuen. Stefan Maresch, Chefgewerkschafter der Pflichtschullehrerinnen und -lehrer, erklärt in einem Interview mit ORF-Wien: „Es werden ganz dringend Schulpsychologen, administratives Supportpersonal, Schulsozialarbeiter und Dolmetscher gebraucht.“
Zu wenig Schulplätze
Über 2.000 Flüchtlingskinder besuchen inzwischen eine Wiener Schule, Tendenz steigend. Maresch stell daher fest: „Wien hat das Problem, dass wir aufgrund des Zuzugs in den letzten Jahren einfach zu wenig freie Schulplätze haben und auch ein Problem haben, qualifiziertes Lehrerpersonal zu finden."
Seit Jänner schlägt die Gewerkschaft Alarm. In einem offenen Brief an Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) heißt es, dass die Wiener Pflichtschulen an ihre Grenzen stoßen würden. Die Belastungen der Kolleginnen und Kollegen in den Standorten steige täglich. Auf diese Weise sinke die Qualität des Unterrichts, und damit auch die Zukunftschancen aller Kinder, so die Personalvertreter.
Ministerium schweigt
Die Antwort des Ministeriums steht noch aus. Der Bund hat bereits für ganz Österreich 24 Millionen Euro für integrative Bildungsmaßnahmen zugesichert. Jedoch resigniert Maresch: „Wir wissen zwar aus den Medien, dass das Geld zur Verfügung gestellt werden soll, aber wer damit angestellt werden soll und wie schnell das geht, wissen wir nicht.“