Hoteliers und Wirte protestieren

1. Aufstand gegen 
die Steuer-Reform

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Die Regierung beschloss die Steuerreform, die Wirte gingen deswegen auf die Straße.

Während die Regierung am Dienstag im Ministerrat die große Steuersenkung beschloss, tobten vor der Tür des Bundeskanzleramts die Gegner des Pakets. Heimische Hoteliers und Wirte sehen sich als große Verlierer der Reform und taten gestern lautstark ihren Protest dagegen kund.

Finanzielle Belastung und bürokratischer Aufwand
Mehr als 500 Gastronomen (laut Wirtschaftskammer) reisten aus ganz Österreich mit Kuhglocken und Kochlöffeln bewaffnet zum Wiener Ballhausplatz, um der Regierung die Meinung zu geigen. Die eintreffenden Minister wurden mit Pfiffen und Buhrufen bedacht – die Polizei hielt die Menge in Schach.

Belastung
Der Unmut der aufgebrachten Hoteliers gilt vor allem der Erhöhung der Mehrwertsteuer von 10 auf 13 Prozent sowie der Einführung von verpflichtenden Registrierkassen. „Unzumutbare finanzielle Belastung“ und zusätzlichen bürokratischen Aufwand würden diese Neuerungen bringen, kritisiert Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer, bei einer anschließenden Pressekonferenz. „Alleine die Anschaffung der Regis­trierkassen macht 90 Mio. Euro aus, fatal für die kleinen Betriebe“, so Nocker.

"Schelling hat falsche Versprechungen gemacht"
Auch die Erhöhung bei Zimmerpreisen aufgrund der gestiegenen Mehrwertsteuer könne „nicht eins zu eins an Gäste weitergegeben werden“ und müsse großteils von den Unternehmen getragen werden, warnt sie. Dabei habe Finanzminister Schelling erst im Dezember versprochen, dass eine derartige Steuererhöhung nicht kommt. Nocker fürchtet um die Zukunft der Branche: „Ich wünsche unseren Ministern jedenfalls viel Spaß beim Urlaub in einem 40 Jahre alten Wellness-Hotel.“

(fis)

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