150 Tage bis NR-Wahl

1. Mai startet den Wahlkampf

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Kanzler-Attacke auf VP - Stronach kämpft selbst.

Just der „Tag der Arbeit“ ist dieses Jahr in Wirklichkeit der „Tag des Wahlkampfes“. Denn der 1. Mai startet den Wahlkampf für die Nationalratswahl am 29. September:

  • Die Haupt-Show findet heute traditionell am Wiener Rathausplatz statt: Über 200.000 Menschen werden erwartet. Unter dem Motto „Die SPÖ kämpft für ein soziales Österreich“ werden SPÖ-Kanzler Werner Faymann und Wiens Bürgermeister Häupl bei ihren Reden ab 10.45 Uhr vor allem gegen „Spekulanten und Neoliberale“ herziehen. Haupt-Gegner der Roten ist ab sofort Koalitionspartner ÖVP.
  • Immerhin liegt die SPÖ in der aktuellen Gallup-Umfrage mit 27 Prozent nur zwei Prozentpunkte vor der ÖVP. VP-Vizekanzler Michael Spindel­egger startet ab heute auch seinen „Kampf um Platz eins“. Er wird den 1. Mai mit Betriebsbesichtigungen und Ansagen „zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ verbringen.
  • Für FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache geht es ab jetzt darum, seine angeschlagenen Blauen bis zur Nationalratswahl zu stabilisieren: Er wird eine 1. Mai-Kundgebung in Linz abhalten.

Strache in Linz, Stronach im Wiener Prater
Straches neuer Haupt-Konkurrent lädt dafür in den Wiener Prater – dort hatte sich einst auch Jörg Haider abfeiern lassen – ein. Der Milliardär will heute bei seinem „Fest“ betonen, dass er aus einer „Arbeiterfamilie“ stamme. Und der 80-jährige Parteichef eröffnet nun ebenfalls seinen persönlichen Wahlkampf „für die Bundeswahl“…

 

ÖSTERREICH: Warum haben Sie den Wiener Prater als Bühne gewählt?
Frank Stronach:
Ich war schon länger nicht mehr dort, aber freue mich, mitten in Wien ein Fest für alle Bürger zu veranstalten. Ich will mit ihnen den Tag der Arbeit feiern. Ich komme selber aus einer Arbeiterfamilie und verstehe die arbeitenden Menschen. Ich weiß, wie wir die soziale Kluft in unserem Land verringern können.

ÖSTERREICH: Ist es nicht auch eine Gegenveranstaltung zur SPÖ?
Stronach:
Unser Fest ist kein Gegenstück, denn die Roten haben keine Lösung für die arbeitenden Menschen. Die wollen nur umverteilen, und zwar so lange, bis nichts mehr da ist.

ÖSTERREICH: Was werden Sie den Leuten sagen?
Stronach:
Meine Forderung lautet: Mitarbeiter am Gewinn beteiligen. Die Arbeiter haben ein moralisches Recht darauf. Ich habe noch nie gehört, dass ein Gewerkschafter verlangt hätte, dass die Arbeiter am Gewinn beteiligt werden sollen. Dann würden sie ihre Mitglieder verlieren.

ÖSTERREICH: Es gibt Gerüchte, wonach Sie vor der Nationalratswahl Ihre Lust an der Politik verlieren könnten. Stimmt das?
Stronach:
Nein, sicher nicht! Mein großes Ziel ist es, das rot-schwarze System der Freunderlwirtschaft und Korruption aufzubrechen – und das betrifft in erster Linie die Bundesebene.

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