Bilanz

2.000 Personen nutzen Dienstleistungs-Scheck

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Nach dem zaghaften Anlaufen zu Jahresbeginn 2006 findet der Dienstleistungsscheck nun langsam etwas mehr Abnehmer.

Nach Angaben des Arbeitsministeriums werden mittlerweile monatlich Schecks im Wert von 100.000 Euro verkauft und eingelöst. Insgesamt sind bis Mitte Dezember Dienstleistungsschecks um 952.000 Euro gekauft und in der Höhe von rund 840.000 Euro eingelöst worden. Bis Jahresende rechnet man daher mit einem Umsatz von einer Million Euro in Schecks.

Während zu Beginn der Einführung im gesamten Jänner nur 35.280 Euro in dieser Form vertrieben wurden, pendelte sich der monatliche Umsatz gegen Jahresmitte auf 100.000 Euro ein. 2.000 Dienstnehmer und ungefähr genauso viele Dienstgeber nutzten das Angebot. Schätzungen zufolge sind zwar insgesamt 150.000 Menschen in Österreichs Haushalten beschäftigt. Sie sind aber nur zum Teil potenzielle Anwärter auf diese Form der Entlohnung, weil in der Zahl auch die illegal beschäftigten Ausländer inkludiert sind, auf die der Dienstleistungsscheck nicht abzielt.

Im Arbeitsministerium ist man daher durchaus zufrieden mit dem Projekt. Ohne viel Marketing und Werbung habe man ein Potenzial an Dienstnehmern und -gebern erschlossen, meinte der Leiter der Sektion II Arbeitsmarkt, Stefan Potmesil, gegenüber der APA, und auch die Umsetzung funktioniere reibungslos. Für das erste Quartal 2007 kündigte Potmesil eine Evaluierung des Projektes an. Dann sollen allfällige Nachjustierungen vorgenommen werden.

Die Gutscheine gelten als Bargeldersatz bei der Bezahlung von Haushaltshilfen. Gekauft werden können sie bei Postämtern (im Wert von fünf bzw. zehn Euro) und Trafiken (in jedem beliebigen Wert) - wobei zum Nennwert des Schecks noch Sozialversicherungsabgaben (1,4 Prozent) und Verwaltungskosten addiert werden. Ein Dienstleistungsscheck für zehn Euro kostet den Arbeitgeber somit also 10,20 Euro.

Die Dienstnehmer werden dann mit den Gutscheinen bezahlt und können diese bis spätestens Ende des Folgemonats bei der Gebietskrankenkasse zu Bargeld machen. Damit sind sie zumindest unfallversichert. Pro Dienstgeber sind allerdings nur Einkünfte bis zur Grenze von 456,38 Euro möglich. Wer für mehrere Dienstgeber arbeitet und damit in Summe mehr als 456,38 Euro verdient, der wird außerdem kranken- und pensionsversichert, muss dafür aber 14,7 Prozent Sozialversicherungsbeitrag bezahlen.

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