Doppelt so viele Aberkennungen wegen Kriminalität

2019 weniger Asylanträge – aber Aberkennungen steigen

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Im Vergleich zu 2018 wurde fast 50 Prozent mehr Migranten der Asylstatus aberkannt – in jedem dritten Fall wegen Kriminalität.

Die Asylantragszahlen sind auch im Vorjahr in Österreich zurückgegangen, allerdings in einem deutlich geringeren Ausmaß als 2018. Laut der heute in einer Pressekonferenz präsentierten Jahresstatistik wurden 2019 12.511 Ansuchen gestellt, ein Minus von neun Prozent. 2018 war der Rückgang bei gut 44 Prozent gelegen.
 
Der zuständige Gruppenleiter im Innenministerium Wolfgang Taucher machte auch darauf aufmerksam, dass die Lage noch immer volatil sei. Das zeige sich auch an den jüngeren Daten. So war der Dezember der antragsstärkste Monat des Vorjahres und im Jänner dieses Jahres wurden über 1.500 Anträge gestellt, eine Steigerung von 48 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat 2019.
 

Risikofaktoren

Inwieweit auf Österreich größere Fluchtbewegungen zukommen könnten, sagte Taucher nicht, stellte aber gewisse Risikofaktoren dar. So befänden sich aktuell etwa 120.000 Asylsuchende entlang der Balkan-Route. Neben Griechenland sind vor allem Bosnien & Herzegowina, Nordmazedonien und Serbien betroffen. Dazu gebe es unterschiedliche Faktoren, die migrationstreibend seien, verwies der Spitzenbeamte etwa auf die Flüchtlingssituation in der Türkei oder den Syrien-Konflikt.
 
Ohnehin sei der Rückgang in Österreich nicht unbedingt der europäische Trend. Denn in der EU gesamt wurden ein Plus bei den Anträgen von 13 Prozent vermerkt.
 

Afghanen und Syrer

Was die antragsstärksten Nationen angeht, stehen in Österreich mittlerweile fast schon traditionell Afghanen und Syrer an der Spitze, die laut Taucher rund 40 Prozent aller Asylansuchen stellen. Unter den Top 10 finden sich mit Nigerianern, Georgiern und Indern auch Nationen, wo es kaum Chancen auf Asyl gibt. So gab es 354 Ansuchen von Indern, aber kein einziger wurde positiv beschieden.
 
Die Bearbeitung der Asylanträge geht für Taucher nunmehr im regulären Tempo voran. In der ersten Instanz sei der Rucksack vollkommen abgebaut worden. Freilich, 3.700 Anträge waren Ende 2019 schon noch zur Bearbeitung über geblieben.
 
Etwas zurückgegangen sind die Außerlandesbringungen, und zwar auf 12.245. 45 Prozent verließen Österreich freiwillig, der Rest wurde abgeschoben. Wie Taucher hervorhob, waren von letzterer Gruppe davor 46 Prozent straffällig geworden.
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