Breaking: Bis zu 2.000 Mann könnten abrüsten

Corona-Einsatz der Miliz vor frühem Ende

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"Wir sollen morgen abrücken", meldete sich ein Milizsoldat bei oe24 - und tatsächlich: Ein Großteil der 2.000 Soldaten im Corona-Einsatz soll heimgeschickt werden, also zwei Monate früher als geplant.

"Alles ist noch im Laufen - wir haben eben erfahren, dass viele Einheiten unserer Miliz ab den morgen beginnenden Grenzöffnungen nicht mehr gebraucht werden. Das Bundesheer lässt diese Männer natürlich abrüsten, wenn nix mehr zu tun ist", bestätigte ein Sprecher des Heeres gegenüber oe24 die bereits kursierenden Gerüchte über ein jähes Ende des Miliz-Einsatzes am morgigen Donnerstag.

Dazu ein Update: Der Sprecher des Bundesheeres meinte bei einem weiteren Telefonat, er sei falsch zitiert worden. Vielmehr hätte er gesagt, dass er "nicht wisse, ob morgen noch alle Milizsoldaten gebraucht werden". Und: Eine gemeinsame Presseaussendung zwischen Verteidigungs-, Innen- und Gesundheitsministerium müsse "noch abgestimmt werden".

Heer erhielt extrem spät Information über Grenzöffnungen

Und das sind die Infos, die dazu an oe24 gegangen sind: Von den 2.500 im Inland aktiv im Einsatz befindlichen Soldaten sollen bis zu 2.000 bereits ab morgen wieder abrüsten - das heißt, dass der erste Einsatz der Miliz in der II. Republik schon nach wenigen Wochen wieder zu Ende ist. "Wir wissen natürlich jetzt noch nicht, wie viele Mann noch weiterhin vom Innenministerium und vom Gesundheitsministerium für die nächsten Wochen benötigt werden, aber es werden sicher nicht alle 2.500 Bundesheerangehörigen sein, die jetzt im Inlandseinsatz aktiv sind", sagte dazu ein Sprecher des Bundesheers. Und aus dem Verteidigungsministerium hörte oe24, dass man über die plötzlich morgen stattfindenden Grenzöffnungen nicht vorab informiert gewesen sei . . .

Der Einsatz der Miliz hat erst am 4. Mai richtig begonnen, somit waren die meisten Milizsoldaten nur viereinhalb Wochen im Einsatz, wenn morgen der Befehl zum Abrüsten kommen würde. Allerdings: Die Milizsoldaten, die für den Assistenzeinsatz zur Grenzüberwachung abgestellt sind, sollen weiter ihren Dienst versehen.

Experten hatten schon länger kritisiert, dass ein weiterer Einsatz aller Milizkompanien aufgrund der Corona-Situation längst nicht mehr erforderlich sei. Erst vor wenigen Tagen hat auch Vorarlbergs Militärkommandant deutlich gesagt, dass er "aufgrund der Faktenlage" den Milizeinsatz demnächst beenden werde.

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