Gerald Grosz machte deutlich, wie wenig er von der #metoo-Debatte hält.
Seit dem Aufkommen des Skandals rund um Filmboss Harvey Weinstein, diversen Hollywood-Schauspielerin und auch Politikern in Österreich ist die neuaufgeflammte Sexismus-Debatte vorherrschend. Viele bekannte Persönlichkeiten aus Film, Fernsehen und Politik meldeten sich diesbezüglich zu Wort. Teils als Opfer und teilweise auch als Kritiker.
Zu letzterem gehört der Ex-BZÖ-Chef Gerald Grosz. Er sorgte auf Facebook mit einem Video für Aufsehen. Er spricht von „geschlechtlicher Grenzüberschreitung“, die von den Medien als sexuelle Nötigung aufgeputscht werde.
„Für die wahren Opfer von sexueller Nötigung und Vergewaltigung klingt dies wie Hohn“, schreibt er. Anschließend fragt er – in einer für Rechtspopulisten typischen Rhetorik - die “EmpörerInnen, die Opfer des Geschlechterkrieges, kurzum die KampfemanzInnen“, wie er am Beginn seines fragwürdigen Videos sagt, wo sie denn gewesen seien, als eine „Horde von sogenannten kulturfremden Bereicherern unschuldige Frauen im deutschen Köln tatsächlich brutalst sexuelle belästigt und genötigt“ hätten.
Sexismus-Opfer suhlen sich in Opferrolle
Dann fragt er sich, wo die Befürworter dieser Debatte, die sich klar gegen jede Form von Sexismus und sexueller Nötigung aussprechen, denn ihre Stimme erheben, wenn sich „unsere Frauen nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf unsere Straßen trauen.
Abschließend fordert er von den Sexismus-Opfern, die sich seiner Meinung nach nur in der Opferrolle suhlen würden, mehr Mut um die Rechte der Frauen zu verteidigen. „Aber dazu seid Ihr offenbar nicht in der Lage, denn die bequeme Empörungsrolle gefällt Euch besser!“.
Empörung auf Twitter
Während unter diesem Posting eine Reihe seiner Fans und Follower seiner Meinung beipflichten, reagieren User auf Twitter empört. „Das ist auch einer, der aus der Versenkung des Vergessens emporsteigt mit seinen „Ansichten seiner ausgedienten Weltanschauung“ und glaubt sinnentleerte warme Luft herauslassen zu müssen! Mir tun sie fast schon leid, aber nur fast! Alles Gute, auch beruflich!“, schreibt einer. „Sie armer, trauriger Mann“, schreibt ein anderer. Ein weiterer fragt gar, ob Grpsz vergessen hätte seine Medikamente zu nehmen.
1.) Können Sie bitte konkrete Beispiele nennen, wer Vergewaltigungen (durch wen auch immer) nicht verurteilt? 2.) Wer (außer Sie in Ihrem Video implizit) bitte stellt "ein charmantes Kompliment" auf die selbe Stufe wie Vergewaltigung?
— Lukas (@lukaswwweb) November 16, 2017
Sie armer, trauriger Mann....
— Virtual Insanity (@VirtIns77) November 16, 2017
"Baby, did you forget to take your meds?"
— (((aschauflinger))) (@_FineFacts) November 16, 2017
Wenn sich Rechte für Frauenrechte einsetzen, kommt sowas dabei raus.
— Franjo Markovic (@FrMarkovic) November 16, 2017