Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer im ÖSTERREICH-Interview.
ÖSTERREICH: Haben Sie überhaupt noch Lust auf einen erneuten Wahlkampf?
Norbert Hofer: Und wie! Ich war erst am Tag vor der Entscheidung bei einem großen Zeltfest. Die Stimmung dort war so, dass ich wieder richtig Lust bekommen habe, wahlzukämpfen. Ich freue mich darauf.
ÖSTERREICH: Und wie werden Sie es diesmal anlegen?
Hofer: So, dass ich gewinne.
ÖSTERREICH: Sie haben eine zweite Chance bekommen. Gibt es da nichts, was Sie jetzt anders machen würden?
Hofer: Man macht nie alles gleich wie vorher, die Themen ändern sich ja. So gibt es jetzt etwa denist etwa der Brexit: zu Tage getreten. Wie gehen wirt man damit um? Wir müssen die EU positiv weiterentwickeln. Ich will nicht, dass sie zerfällt. Denn davon hat niemand etwas. WDenn wer glaubt, dass die SMitgliedsstaaten stärker werden, wenn die Union schwächer wird, der irrt.
ÖSTERREICH: Das hat aus Ihrem Mund schon einmal anders geklungen. Sie forderten bereits ein EU-Austrittsreferendum für Österreich...
Hofer: Wenn sich EU-Verträge so ändern, dass das auch Änderungen im österreichischen Gesetz bedingtnotwendig werden, muss man die Bürger ohnehin befragen. Das wäre der Fall bei einem Beitritt der Türkei – aber auch wenn die EU zentralistischer wird.
ÖSTERREICH: Sie werden Ihr Amt als 3. Nationalratspräsident behalten und somit die Geschäfte des Bundespräsidenten bis zur Wahl interimistisch führen. Stellt das keinen Interessenkonflikt dar?
Hofer: Die Verfassung sieht vor, dass die Präsidenten im Kollegium diese Aufgabe übernehmen und nicht einer alleine. Wir drei haben bisher sehr gut zusammengearbeitet und werden das auch weiterhin tun.
ÖSTERREICH: Aber in den nächsten Monaten wird Ihre Aufgabe eine andere sein...
Hofer: Soll dann jemand übernehmen, der keine Erfahrung in diesem Amt hat? Nein! Ich glaube, ich habe bislang bewiesen, dass ich diese Funktion überparteilich ausführen kann.
ÖSTERREICH: Die letzte Wahl wurde zur Schlammschlacht. Erwartet uns das erneut?
Hofer: Bedenkt man, dass ein Blauer und ein Grüner gegeneinander angetreten sind, lief es doch recht fair ab. Persönlich sind ja durchaus Sympathien da.
Interview: Karin Fischer