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Gegen Gesundheitsreform

Ärger über Ärztestreik

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Aus Protest gegen die Gesundheitsreform gingen Weißkittel gestern auf die Straße.

Sie fürchten massive Einsparungen, weniger Zeit für ihre Patienten und nicht weniger als das Ende des heimischen Hausärztesystems. Aus Protest gegen die ge­plante Gesundheitsreform, die gestern im Parlament beschlossen werden sollte, sperrten am Mittwoch österreichweit kurzerhand 1.500 allgemeinmedizinische Ordinationen. 290.000 Patienten in Wien, Kärnten und dem Burgenland waren davon betroffen.

Faul

Ebenfalls in Wien wurde ein Demozug durch die Innenstadt organisiert. Allerdings schlossen sich diesem laut Polizeiangaben gerade einmal 100 Mediziner bei eisigen Temperaturen um den Nullpunkt an.

Patientenanwalt: "Ein Streik gegen Patienten"

Mitorganisator und Vizepräsident der Ärztekammer Johannes Steinhart sieht durch die Reform die „Versorgung und Würde“ der Patienten in Gefahr. Der Wiener Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres wiederum warnte davor, dass die Hausärzte nicht durch „anonyme Ambulatorien im Eigentum von Kapitalgesellschaften“ ersetzt werden dürfen.

"Theater"

Heftige Kritik gab es dagegen unter anderem von Patientenanwalt Gerald Bachinger. Er nannte den Ärztestreik ein „unnötiges Theater“ und hielt der Ärztekammer vor, „vollkommen gegen die Interessen der Patienten zu agieren“.

Auch Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) hatte den Funktionären im Vorfeld „falsche Propaganda“ vorgeworfen.

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