Die Analyse der Smart-Watch des verstorbenen Justiz-Sektionschefs Christian Pilnacek bringt neue Indizien zutage.
Und die widersprechen der Darstellung der zunächst ermittelnden Staatsanwaltschaft Krems: Wie berichtet, sind Polizei und Staatsanwaltschaft davon ausgegangen, dass Pilnacek nach Abnahme seines Führerscheins in Rossatz/Wachau nach Mitternacht Suizid begangen habe. Das Handy des Verstorbenen wurde seiner Witwe ausgehändigt, die es mit einem Bunsenbrenner vernichtete. Auf der Smart-Watch Pilnaceks, so die StA Krems, hätten sich "keine für das gegenständliche Ermittlungsverfahren relevanten Daten" befunden.
War Pilnacek nicht alleine?
Nun, eine Analyse der Samsung-Watch durch die WKStA zeichnet jetzt ein anderes Bild, berichtet der "Standard": Zwar bestätigt die letzte Synchronisierung zwischen Uhr und Handy in der Todesnacht um 0.55 Uhr die Aussagen, wonach Pilnacek zu diesem Zeitpunkt sein Wohnhaus verlassen habe. Aber danach habe es zwischen 1.15 und 3.21 Uhr weitere Kontakte der Uhr mit Bluetooth-fähigen Geräten gegeben - ein Indiz, dass Pilnacek nicht alleine gewesen sein könnte. Und nicht nur das: Von 3.21 Uhr bis 3.55 Uhr hat die Uhr wieder Daten empfangen - Pilnacek könnte sich also bis auf 100 Meter seinem Handy wieder angenähert haben, das ja daheim lag. Spannend ist auch, dass weder Ermittler noch Gerichtsmediziner einen genauen Todeszeitpunkt feststellen konnten.
Thema für U-Ausschuss
Viele Details sind weiter offen, laut Standard wurde Samsung kontaktiert, um weitere Daten von Datenbanken abzufragen. Damit sind zumindest die Ermittlungen der nö. Behörden - Polizei und StA Krems - erschüttert. Neuer Stoff für den U-Ausschuss, der ja im Herbst starten soll...