Bei Nachhilfestunden ortet die AK massive Preisdifferenzen. Außerdem wird ein Stopp für Sitzenbleiben gefordert.
Gestiegene Preise, aber auch Preisdifferenzen bis zu 150 Prozent ergab eine aktuelle Erhebung der steirischen Arbeiterkammer. Eine Stunde "Einzelpauken" kann demnach zwischen 15 und 37,50 Euro kosten. Im Schnitt wurden die Preise für die Einzelstunden um vier Prozent erhöht, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung der steirischen AK.
Nachhilfe hat Hochkonjunktur
Hochkonjunktur hat die Nachhilfe vor
Notenschluss und im Sommer, wenn der berüchtigte "Nachzipf" ansteht: Einer
Umfrage der AK aus dem Jahr 2006 zufolge nimmt bereits jeder zweite AHS- und
BHS-Schüler von Zeit zu Zeit oder laufend Nachhilfeunterricht in Anspruch,
heißt es vonseiten der AK. Die aktuelle Preiserhebung in 36 steirischen
Lerninstituten brachte zutage, dass der Schulerfolg den Schülern nicht nur
Lernbereitschaft, sondern den Eltern auch viel Geld abfordern kann:
Hochgerechnet auf 60 Minuten kostet das Einzelpauken zwischen 15 und 37,50
Euro pro Stunde (Differenz von 150,4 Prozent zwischen günstigstem und
teuerstem Anbieter).
Im Schnitt wurden die Preise für die Einzelstunden um vier Prozent erhöht. Bei einem guten Drittel der Lerninstitute blieb der Preis gleich, während der noch immer günstigste Grazer Anbieter seinen Stundentarif um 26,7 Prozent nachjustierte und jetzt bei 19 Euro liegt. Um sieben Prozent wurde im Schnitt das "Gruppenbüffeln" angehoben: Zwischen 9,50 und 21 Euro kostet hier die Nachhilfestunde.
Stopp für Sitzenbleiben
In der Steiermark belaufen sich laut
Schätzungen der AK die Ausgaben für die Nachhilfe bereits auf zwölf Mio.
Euro. Für den Präsidenten der steirischen AK, Walter Rotschädl, ist das ein
untragbarer Zustand: "Höchste Zeit, dass es ein flächendeckendes Angebot an
ganztägigen Schulformen mit kostenloser Lernbetreuung gibt. Außerdem gehören
Sitzenbleiben und Nachprüfungen in den Oberstufen abgeschafft und durch ein
Kurssystem ersetzt", fordert Rotschädl.