'Comeback-Tour'

SPÖ: Babler sieht Partei trotz Querschüsse geeint

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SPÖ-Parteichef Andreas Babler sieht die Sozialdemokratie trotz jüngster Querschüsse aus dem Burgenland geeint.

In zentralen inhaltlichen Fragen stehe man sich "ganz nahe", betonte er bei einem Termin im Rahmen seiner "Comeback-Tour" am Dienstag in Pinkafeld (Bezirk Oberwart). Babler besuchte dort das SOS Kinderdorf. Dass er im Burgenland von keinem Landespolitiker empfangen wurde, kränke ihn nicht, meinte er gegenüber Journalisten.

Der burgenländische Landesparteivorsitzende Hans Peter Doskozil hatte am Wochenende erklärt, Babler würde nun von der "parteiinternen Dynamik" eingeholt. Dazu stellte Babler fest, dass es eine Diskussion über Inhalte gebe, "Halbsätze" wolle er aber nicht interpretieren. Die Sozialdemokratie erlebe eine "starke Zeit", man verzeichne einen regen Zulauf an Mitgliedern und bei den Veranstaltungen.

Doskozil tritt weiterhin für den Mindestlohn von 2.000 Euro netto ein, Babler hingegen für die 32-Stunden-Woche - wobei dies "nicht von heute auf morgen", sondern unter Einbeziehung der Sozialpartner kommen sollte. Gerade aus der Pflege komme angesichts der Arbeitsintensivität der Wunsch nach einer Arbeitszeitverkürzung. Ziel müssten höhere Löhne sein, hier ortet er in der Partei auch keinen Widerspruch: "Wie man zu höheren Löhnen kommt, darüber kann man diskutieren." Er habe hier jedenfalls großes Vertrauen in die Gewerkschaft.

Die Diskussion über den verstorbenen Unternehmer Dietrich Mateschitz bezeichnete Babler als "politisches Randthema": "Es geht um keine Personen. Die SPÖ skizziert, wie gerechte Steuerpolitik aussieht." Ziel sei die beste Gesundheitsversorgung, Pflege und Bildung - "Da sind wir uns alle einig." Eine zentrale Forderung sei daher mehr Gerechtigkeit. Was den Vorstoß von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zum Ausbau der Kinderbetreuung betrifft, sieht Babler hingegen eine "Frage der Glaubwürdigkeit", denn die ÖVP habe das Thema 35 Jahre lang "negiert".

Anders als bei Tour-Stopps in anderen Bundesländern wurde Babler im Burgenland nicht von Landespolitikern, in Pinkafeld nicht einmal vom SPÖ-Bürgermeister Kurt Maczek, empfangen. Gekränkt davon zeigte er sich nicht, verwies er auf einen Auslandstermin Doskozils und wollte dies auch nicht weiter kommentieren: "Mir geht's darum, was weiter zu bringen." Vor dem Stopp im Südburgenland hielt der Parteivorsitzende in Neudörfl, wo die SPÖ nächstes Jahr den 150. Geburtstag feiern will. Am Nachmittag ging es dann ins Nordburgenland nach Nickelsdorf.
 

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