Wien trägt die neuen Corona-Regeln des Bundes diesmal im Wesentlichen mit. Das kündigte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Donnerstag in einer Pressekonferenz an.
Damit fallen die G-Vorschriften in der Gastronomie Tag wie Nacht auch in der Bundeshauptstadt. In den Wiener Impfstraßen werden Risikopatienten vier Monate nach dem dritten Stich geimpft, alle anderen sechs Monate danach.
Etwas strenger ist man in Sachen Corona-Regeln noch bei der Gültigkeitsdauer von Tests, bei Besucherregeln in Krankenanstalten und Pflegeheimen sowie in Kindergärten, wo für Externe weiter eine Maskenpflicht gilt. In den Spitälern und Pflegeeinrichtungen werden die 2G-Regeln zwar abgeschafft. Dafür muss jeder Besuch einen PCR-Test vorweisen. In Wien gilt dieser weiter nur 48 Stunden, anders als im Bund, wo 72 Stunden Gültigkeit besteht. Für Mitarbeiter besteht eine 2,5 G-Pflicht - also geimpft, genesen oder PCR-getestet. Dazu kommen ein PCR-Screening, das zwei Mal pro Woche stattfindet.
Dagegen ist in Lokalen nun auch in Wien alles so wie schon länger im Rest des Landes. Man muss weder mehr eine Genesung noch eine Impfung vorweisen und kann trotzdem im Lokal Platz nehmen. Maske ist ebenfalls keine vorgeschrieben.
Hacker warnte jedoch davor zu glauben, dass die Pandemie vorbei ist. Noch immer seien aktuell in der Bundeshauptstadt 54.000 Personen an Corona erkrankt, darunter ja auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), den der Stadtrat heute quasi vertrat. Erst vergangene Woche habe man in den Spitälern Wiens ein All-Time-High an corona-positiven Patienten gehabt, nun gebe es aber einen sehr starken Rückgang, auch bei den Infektionsfällen.
Der Stadtrat geht davon aus, dass Wien auf der Corona-Ampel in den kommenden zwei Wochen auf gelb, also mittleres Risiko geschalten wird. Ende April, Anfang Mai werde man sich dann der grünen Zone des geringen Risikos annähern. Hacker erwartet im Mai bei den Zahlen ein Auf und Ab, noch einmal deutlicher nach unten könnte es im Juni gehen. Für den Herbst erwartet er hingegen wie so gut wie alle Experten eine neue Welle.
Impfungen werden für Über-65-Jährige und Risiko-Patienten in den Wiener Impfstraßen ab vier Monaten nach dem Drittstich zur Verfügung stehen. Für alle anderen ist das sechs Monate nach der dritten Immunisierung der Fall.
In Niederösterreich wurde die am Donnerstag angekündigte Maßnahmen-Lockerung von LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) angesichts der "veränderten Infektionslage" als "vertretbar" angesehen. "Die Situation hat sich bei den Neuinfektionen zuletzt deutlich entspannt. Auch im Bereich der belegten Spitalsbetten ist seit Tagen ein Rückgang zu beobachten", hielten die Landespolitiker in einer Aussendung fest.