Blaues Auge

Alexander Van der Bellen: Professor wird Zweiter

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Das war knapp: Alexander Van der Bellen schaffte es mit 21,1 Prozent in die Stichwahl.

Bis zur zweiten Hochrechnung am Sonntag um 18 Uhr musste er zittern. Dann war klar: Alexander Van der Bellen, der grüne Professor, wird der Herausforderer von Norbert Hofer in der Stichwahl am 22. Mai. Van der Bellen bekam mehr als 20 Prozent der Stimmen. Irmgard Griss kam auf rund 19 Prozent – ein klarer Abstand. Auch die 670.000 Briefwähler werden dieses Ergebnis nicht mehr gravierend verändern.

Hofburg-Wahl: Alexander van der Bellen

Für Alexander Van der Bellen war es bis zuletzt eine Zitterpartie. Obwohl er den gesamten Wahlkampf dominierte: Auf Facebook, Instagram und Twitter wurde er gehypt. Promis wie André Heller unterstützten ihn. Viele sahen ihn schon als klaren Sieger, noch vor Hofer. Doch das Schicksal der Grünen wiederholte sich: Umfragekaiser und am Ende kaum mehr Luft nach oben. Der schlechte Wahlkämpfer Van der Bellen sackte im Finale ab. Vor allem in ländlichen Gebieten zog Irmgard Griss mehr als der Professor.

Gspür
Van der Bellen spürte das: Deshalb attackierte er bei seinem letzten Wahlkampfauftritt auch seine direkte Konkurrentin Griss ungewöhnlich scharf: „Ich glaube schon, dass man, um in stürmischen Zeiten politisch zu bestehen, ein Mindestmaß an politischer Erfahrung braucht“, so er.

Kampf
Die Angriffe kamen spät. Aber nicht zu spät. Jetzt folgt ein Wahlkampf brutal: „Nun sind die Karten neu gemischt“, sagt der Grüne.

Karl Wendl

Van der Bellen: "Mein Kampfgeist ist intakt"

ÖSTERREICH: Sie sind in der Stichwahl deutlich hinter Norbert Hofer …
Alexander van der Bellen: „Ich bin nicht überrascht, ich habe immer gesagt, dass ich Außenseiter-Chancen habe und das spiegelt sich im Ergebnis wider. Ich freue mich jedenfalls, dass ich es in die Stichwahl geschafft habe.
ÖSTERREICH: Was erwarten Sie im direkten Duell gegen Norbert Hofer?
Van der Bellen: Es wird eine Wahl über die Zukunft des Landes werden. Wir werden uns neu besprechen und eine Strategie aufstellen. Die Karten sind jedenfalls jetzt neu gemischt. Wir werden eine breite Allianz auf die Beine stellen. Es geht hier um nichts weniger als um den sozialen Frieden im Land. Mein Kampfgeist ist jedenfalls intakt. Ich kann die Stichwahl gewinnen.

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