Verkehrsminister plant Sicherheitspaket

Alko-Sperre für Suff-Lenker

Teilen

Jörg Leichtfried will Überprüfung gefährlicher Kreuzungen und „Alko-Locks“ als Strafe.

Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) will die Zahl der Verkehrstoten auf null senken – bis 2020 soll die Zahl (475 im Jahr 2015) jedenfalls halbiert werden. Brisantester Punkt: Vorher ertappte Alko-Lenker müssen in eine Alko-Lock (Wegfahrsperre) blasen, um fahren zu dürfen.

ÖSTERREICH: Sie waren über zehn Jahre in Brüssel EU-Parlamentarier, dann knapp ein Jahr Landesrat in der Steiermark und nun sind Sie nach Wien gewechselt, wie lang wollen Sie jetzt hier sein?

Jörg Leichtfried: Ich bin gekommen, um zu bleiben. Ich habe ein unglaublich faszinierendes Ressort und ich glaube, dass man hier sehr viel bewegen kann.

ÖSTERREICH: Als Verkehrsminister sind Sie auch für die Sicherheit auf der Straße zuständig. Ebenda steigt jetzt wieder die Zahl der Toten …

Leichtfried: Das Ziel muss sein, keine Verkehrstoten mehr, keine! Dem ist alles unterzuordnen. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Jetzt haben wir vor, die Zahl der Toten bis 2020 zu halbieren. Dazu werden wir noch vor dem Sommer ein Verkehrssicherheitspaket mit etwa 100 Einzelmaßnahmen präsentieren. Die will ich 2018 evaluieren und notfalls nachschärfen.

ÖSTERREICH: Was sind konkrete Beispiele dafür?

Leichtfried: Drei Punkte sind ganz wichtig. Erstens will ich die Möglichkeit von „Alko-Locks“ statt Führerscheinentzug, wenn man betrunken erwischt wird. Verpflichtend und natürlich für einen längeren Zeitraum. Damit verhindern wir Rückfälle. Zweitens werden wir kontrollieren, welche Kreuzungen besonders viele schwere Unfälle erzeugen. Dafür will ich Unfallstatistik mit Unfallfolgen-Daten vernetzen. Und drittens will ich Qualitätskontrollen und gleiches Niveau an allen Fahrschulen.

Leichtfried plant Forschungs-Schwerpunkt. Selbstfahrende Autos: Teststrecke noch heuer
Morgen, Mittwoch, präsentiert der Verkehrsminister seinen Plan für Autos ohne Lenker

Selbstfahrende Autos auf Österreichs Straßen? Minister Leichtfried will bei diesem Zukunftsthema ganz vorne mit dabei sein: „Wir werden noch heuer erste Teststrecken definieren und anbieten“, sagt er zu ÖSTERREICH. Dabei denkt er auch an die österreichischen Produzenten in der Autobranche: „Wir wollen da den Bereich Forschung und Entwicklung massiv unterstützen.“

Steirerstrecke

2017 werden eigene „Fahrlabors“ für automatisiertes Lenken eröffnet. Welche Strecken für die Zukunftsautos geöffnet werden, wird noch definiert, jedenfalls macht sich die Steiermark Hoffnung. Morgen stellt Leichtfried die Pläne dazu vor.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.