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Bundesheer zeigt Allentsteig-Schützen an

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Der Panzerfahrer, der für den fehlgeleiteten Granatenabschuss verantwortlich war, ist ein erfahrener Soldat.

Das Verteidigungsministerium hat zu Mittag eine erste Erklärung bezüglich der fehlgeleiteten Granate abgegeben. Das Scharfschießen am Truppenübungsplatz Allentsteig wurde laut heeresinterner Untersuchung mit falschen Daten durchgeführt. Das Bundesheer hat gegen den Schützen, einen erfahrenen Soldaten, Straf- und Disziplinaranzeige eingebracht.

Falschen Modus gewählt
Der Vorfall ereignete sich nach einem Stellungswechsel. Die vom Feuerleitsystem errechneten Daten wurden an das Navigationssystem in der Panzerhaubitze gesendet. Dieses Navigationssystem verfügt über einen automatischen und einen manuellen Modus. Die für das Schießen richtigen Daten befanden sich im automatischen Modus, geschossen wurde aber mit den Daten aus dem manuellen Modus.

Geschützführer abgezogen
Grundsätzlich arbeitet das System im automatischen Modus. Der Geschützführer der Panzerhaubitze wechselte aber in den manuellen Modus, in dem sich jedoch andere, d.h. für dieses Ziel falsche Daten befanden. Ein derartiger Fehler ist bisher noch nicht aufgetreten. Der Geschützführer, ein erfahrener Soldat, steht unter Schock und wird psychologisch betreut. Er ist bis zum Abschluss der Untersuchungen von seiner Tätigkeit abgezogen.

Ab sofort ist bei allen Scharfschießen ein Wechsel zwischen dem automatischen und manuellen Modus zu melden. Das Bundesheer wird alle materiellen Schäden sofort ersetzen.

Pilz gegen Entsorgung à la Darabos
Den Unfall in Allentsteig als menschliches Versagen abzutun, gehe völlig in die falsche Richtung, findet der Sicherheitssprecher der Grünen, Peter Pilz. Seit längerem würden Entsorgungsschießen veranstaltet. Statt wie in der Bundesheerreform vereinbart, die Artilleriemuntion 155 professionell abzurüsten und zu entsorgen, sehe der SPÖ-Verteidigungsminister zu, wie sie in Allentsteig "in die Landschaft und die umliegenden Orte geschossen" würde. "Das ist Entsorgung à la Darabos", so Pilz.

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