Reaktion auf Kern

Heller: "Endlich gibt es den ersehnten Wechsel“

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Multimedia-Künstler André Heller im ÖSTERREICH-Interview

ÖSTERREICH: Was halten Sie vom neuen Bundeskanzler Christian Kern?

André Heller: Endlich gibt es den von sehr, sehr vielen lange ersehnten Wechsel an der SPÖ-Spitze. Ich bin auf Kerns Team mehr als ­gespannt und hoffe innig, dass es eine positive Überraschung wird, die glaubwürdig einen von Klugheit gesponserten Aufbruch ­innerhalb der Sozialdemokratie, die die bitteren Zeichen der Zeit verstanden hat, signalisiert.

ÖSTERREICH: In Medien kursiert ein Gerücht, dass Sie auf Anfrage Kerns durch 
In-die-Luft-Gehen Kathrin Zechner (ORF) und Klaus Bachler (Münchner Oper) als Kulturminister verhindert hätten.

Heller: Das ist eine infame Zeitungsente und entspricht nicht im Geringsten der Wahrheit. Ich wurde von Herrn Kern niemals zu Zechner oder Bachler ­befragt und bin nicht über seine Personalpläne informiert. Kathrin Zechner ist übrigens eine wesentliche, unkonventionelle, hoch­begabte Kreative dieses Landes und ist meiner ­Meinung nach für den ORF als Intendantin und Programmideengeberin ein Glücksfall. Sie ist international für diverse Medienjobs begehrt, und ich hoffe, niemandem gelingt es, sie beim ORF abzuwerben.

ÖSTERREICH: Im Kampf um die Hofburg unterstützen Sie Van der Bellen.

Heller: Van der Bellen kann sehr wohl gewinnen, wenn alle, die ein tiefes Unbehagen bei Hofer empfinden, den Professor wählen. Gar nicht oder weiß wählen ist eine massive Unterstützung für die FPÖ, das ist doch, bitte schön, nicht so schwer zu begreifen! Mit Hofer gibt es – das sagt mir meine nicht geringe Lebenserfahrung – hundertprozentig ein böses Erwachen für alle, die ein weltweit geachtetes Österreich der umfassenden Qualität wollen, sozialen Frieden, Arbeitsplätze, substanzielle ausländische Investments sowie einen sicheren Verbleib in der EU und im Euro. Letzteres ist z. B. für die ­österreichische Fremden­verkehrswirtschaft überlebenswichtig.

Christoph Hirschmann

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