Sauerei?

"Wildschweinmassaker": Anzeige gegen Graf Ali

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93 tote Wildschweine: Tierschützer sind wütend. Auch Ex-Vizekanzler Josef Pröll angezeigt.

Aufregung um 93 erlegte Wildschweine in einem Gatter in Niederösterreich.

Alfons Mensdorff-Pouilly ist begeisterter Jäger. Jetzt ist ihm seine Leidenschaft zum Verhängnis geworden: Der Lobbyist wurde von Tierschützern angezeigt – wegen eines „Wildschweinmassakers“. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Tierschützer: "Gatterjagd gehört verboten"
Tierrechtsaktivist Martin Balluch brachte am Mittwoch eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten ein. Vorwurf: Tierquälerei. In einem Jagdgatter bei Kaumberg (NÖ) seien am 23. November 2013 93 Wildschweine geschossen worden. Doch nicht alle wurden sofort getötet, viele sollen erst später verendet sein. „Die Gatterjagd gehört schleunigst verboten“, fordert Balluch. „Die Tiere laufen verängstigt die Zäune entlang, doch dort warten die Schlächter mit ihren Gewehren.“

Auch die Situation in den Jagdgattern selbst sei wenig tierfreundlich. Auf rund 200 Hektar – das Gatter gehört der Hans Dujsik Privatstiftung – würden sich Wildschweine in „ungeheuer großer Zahl“ befinden. Rehe und Hirsche, die ebenfalls innerhalb der Umzäunung leben, würden halb verhungern. „Eine Schande“, kommentiert Balluch.

Strafe von bis zu einem Jahr Gefängnis droht
Neben Mensdorff-Pouilly wurde auch der NÖ-Landesjägermeister und Ex-Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP) angezeigt. Laut §222 des Strafgesetzbuches blüht bei Tierquälerei eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr – Pröll und Mensdorff-Pouilly waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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