Lager der Flüchtlinge

Asyl-Camp mitten 
in Wien

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Nach Protest-Marsch der Flüchtlinge: 20 Zelte in Park vor Votiv-Kirche.

Ihre bunten Zelte sind schon von Weitem sichtbar. Rund 20 stehen in einem Halbkreis verteilt im Siegmund-Freud-Park vor der Votiv-Kirche im Zentrum Wiens. Es sind Unterkünfte für 100 Flüchtlinge aus dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (NÖ).

Sie campieren aus Protest. Wollen mit der Aktion gegen die „unhaltbaren Zustände“ bei ihrer Unterbringung demonstrieren. Am Samstag waren sie 35 Kilometer aus Traiskirchen nach Wien marschiert, über fünf Stunden lang: „Wir haben nichts zu tun, es gibt keine Deutschkurse, das Warten macht wahnsinnig, deshalb bin ich hier“, sagt Muhammad aus dem Iran.

Andrang
Am Sonntagnachmittag, nach der ersten Nacht im Freien, ist das Camp noch voll. Auch der Andrang von Sympathisanten sei groß, erzählt eine junge Tschetschenin. Eine Feldküche ist aufgebaut, einen Kochplan gibt es auch. Selbst ein Informations- und Koordinierungszelt sowie ein Kleidungslager steht zur Verfügung: „Dauernd kommen Menschen vorbei, die Kleider oder Lebensmittel spenden, ich bin so froh zu sehen, dass uns geholfen wird“, freut sich Mina, eine Krankenschwester aus Afghanistan.

Wie es mit dem Camp weitergehen soll, weiß niemand. Bis Mittwoch hat die Stadt das Zeltlager im Park erlaubt. Aber die Aktivisten drohen: „Wir bleiben, so lange es notwendig ist.“

Asyl-Protest: Marsch auf Wien

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