Die junge Afghanin Laila sollte gegen ihren Willen abgeschoben werden.
Es ist nicht der erste Fall in der Geschichte – und dennoch ist er bemerkenswert: Die Crew einer AUA-Maschine hat am Mittwoch die Abschiebung einer jungen Afghanin nach Sofia verhindert. Sie verweigerte um 7.15 Uhr in der Früh die Mitnahme des Schubhäftlings Laila P., die gegen ihren Willen Österreich verlassen und als sogenannter „Dublin-II-Flüchtling“ einen Asylantrag in ihrem Erstaufnahme-Land Bulgarien stellen soll.
Seit Wochen trommeln Freunde und Bekannte vor allem auf Facebook gegen die geplante Abschiebung Lailas. Die Afghanin, die vor dem Krieg über den Iran zunächst nach Bulgarien geflüchtet war, lebt schon seit eineinhalb Jahren in Wien. Sie ist bestens integriert, spricht drei Sprachen fließend, ist eine gute Schülerin und lebt bei Verwandten in der Bundeshauptstadt.
Afghanin wieder
in der Schubhaft
Am 13. Juni wurde die junge Frau festgesetzt, kam in Abschiebehaft. Seitdem hielten Freunde und Bekannte Mahnwachen vor dem Polizeianhaltezentrum an der Rossauer Lände ab.
Dorthin wurde Laila P. zurück gebracht, nachdem die Pilotin den Transport abgelehnt hatte. Ihr weiteres Schicksal ist ungeklärt.
Im April hatte ihr Rechtsanwalt Franz Karl Juraczka einen neuen Asylantrag für die Afghanin gestellt. Eine Dublin-Rückführung – wie bei seiner Mandantin geplant – hält der Jurist für unzulässig. Die Frist hierfür sei bereits vor sechs Monaten abgelaufen.
Lailas Freunde hoffen weiter auf ein Wunder...
VIDEO: Koalitions-Streit über Asyl-Stopp: