Ein Kommentar von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel
Sorry liebe Beamte, aber dieses Mal ist es nicht einzusehen, warum Sie nicht auch einen echten Beitrag leisten sollten.
Es geht sich in keiner Welt aus, dass Pensionisten mit 2.501 Euro brutto im Monat – wahrlich kein großes Einkommen – unter der Inflation abgegolten wurden, Beamte aber in jeder Gehaltsstufe die volle Inflationsabgeltung bekommen sollen.
Frage der Gerechtigkeit
Klar, jeder will verständlicherweise einen Ausgleich für die viel zu hohe Teuerung in diesem Land. Nur bei diesen Verhandlungen – und die Beamten-Gewerkschaft gilt seit jeher als besonders Verhandlungsstark – geht es halt auch um Gerechtigkeit. Öffentlich Bedienstete, die ohnehin in vielen Belangen nach wie vor besser gestellt sind als andere Arbeitnehmer oder ASVG-Pensionisten, hatten bereits 2022 die Lohnpreisspirale ausgelöst.
Sie hatten damals als Erste die volle Inflationsabgeltung erhalten – weil ÖVP und Grüne stark von Beamten gewählt wurden – und damit als Dominoeffekt ausgelöst, dass alle anderen Branchen die gleich hohen Abschlüsse erhielten. Mit dem Endergebnis, dass die damalige Regierung nicht (ausreichend) in den Markt eingriff – etwa bei Energiepreisen – und wir seit damals die höchste Inflationsrate im EU-Raum haben. Es muss bei Beamten, dieselbe soziale Staffelung rauskommen wie bei Pensionisten. Und damit basta.
