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Bundespräsidenten-Wahl

Kickl präsentiert Rosenkranz als Hofburgkandidaten

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Das FPÖ-Präsidium nominierte einstimmig Rechtsanwalt Walter Rosenkranz zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahl.

Wien. FPÖ-Chef Herbert Kickl will die Bundespräsidentenwahl als einen Zwischenwahlkampf für die Nationalratswahl nützen. Die Kandidaten-Suche gestaltete sich schwieriger als von ihm gedacht. Nachdem ihm Tassilo Wallentin erst am Montag absagte, ÖSTERREICH berichtete, waren auch Susanne Fürst – die Kickl stets genannt hatte – und Petra Steger aus dem Rennen.

Dennoch verlief Rosenkranz' Kür recht flott und ohne Gegenstimmen: Die Sitzung des nahezu vollständigen Parteipräsidiums (nur ein Mitglied fehlte laut Kickl) dauerte laut FPÖ-Aussendung nur knapp 45 Minuten. "Alle Teilnehmer der Sitzung haben sich zu Wort gemeldet und ein einstimmiges Votum zugunsten von Dr. Walter Rosenkranz abgegeben", erklärte der Parteichef. Heute um 13.30 Uhr wird Kickl den FPÖ-Kandidaten für den Bundespräsidentschafts-Wahlkampf Walter Rosenkranz präsentieren. >>> HIER Live auf oe24.TV

Der niederösterreichische Jurist - der am 29. Juli 60 Jahre alt wird - war von 2008 bis 2019 Nationalratsabgeordneter und von 2017 bis 2019 geschäftsführender Klubobmann der FPÖ. Außerdem war er von 2013 bis 2019 Landesparteiobmann der FPÖ Niederösterreich. Seit 1. Juli 2019 ist er Volksanwalt.

Der Kremser ist übrigens nicht verwandt mit Barbara Rosenkranz, die 2010 als Hofburg-Kandidatin der FPÖ antrat und damals 15,24 Prozent holte, das bisher schwächste Ergebnis der nunmehr sechs freiheitlichen Bewerber. Leicht dürfte es auch Walter Rosenkranz nicht haben. Zum einen sitzt Van der Bellen recht fest im Sattel. Zum anderen wollen zumindest zwei weitere Kandidaten antreten, deren Programm inhaltlich den freiheitlichen Standpunkten ähnelt: So wettert etwa der ehemalige BZÖ-Politiker Gerald Grosz ebenso gegen Coronamaßnahmen und Sanktionspolitik gegen Russland wie auch der Chef der impfkritischen Liste MFG, Michael Brunner.

Nicht einfach wird es sein, dem Ergebnis des letzten blauen Präsidentschaftskandidaten, Norbert Hofer, auch nur nahe zu kommen. Dieser erreichte 2016 im ersten Wahlgang 35,05 Prozent, in der Stichwahl 46,21 Prozent. Rosenkranz ist in der Partei zwar weitgehend unumstritten. Dennoch bezweifelten mehrere - sichtlich überraschte - Freiheitliche, ob er der richtige Kandidat ist.
 

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