Aus gesundheitlichen Gründen scheidet die 67-Jährige aus der Politik aus.
Innsbrucks Bürgermeisterin Hilde Zach (Liste Für Innsbruck) hat am Donnerstagabend im Rahmen einer Gemeinderatssitzung ihren Rückzug aus der Politik bekannt gegeben. Dies bestätigte ein Sprecher der Stadt. Dieser Schritt der gesundheitlich angeschlagenen Bürgermeisterin wurde bereits seit einiger Zeit erwartet. Zach (67) war bereits vor Jahren an Krebs erkrankt.
Seit 2002 im Amt
Als Favoritin für ihre Nachfolge gilt
Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Liste Für Innsbruck). Zach
wurde 2002 zum ersten Mal zur Bürgermeisterin von Innsbruck gewählt, damit
stand in Österreich erstmals eine Frau an der Spitze einer Landeshauptstadt.
2006 musste sie mit ihrer ÖVP-nahen Liste "Für Innsbruck"
ein Minus von 9,5 Prozentpunkten hinnehmen, erreichte mit 26,8 Prozent der
Stimmen aber dennoch die relative Mehrheit. Im Juni vergangenen Jahres kam
Zach ihr bereits als Nachfolger gehandelter Vize, Christoph Platzgummer,
abhanden.
Er nahm als Koordinator der EURO 08 nach dem Bekanntwerden eines Finanzlochs in Millionenhöhe, das die EM bei den Organisatoren hinterlassen hatte, den Hut. Die nächsten Gemeinderatswahlen finden in Innsbruck 2012 statt.
Zach bleibt noch im Amt
Mit den Worten: "Dies ist meine letzte
Gemeinderatssitzung" verabschiedete sich Zach überraschend im nicht
öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung von ihren Kollegen. Sie werde
jetzt 68 und möchte sich ins Privatleben zurückziehen. Ihr letzter
Krankenstand habe ihre Entscheidung beschleunigt. "Ich scheide mit großer
Dankbarkeit," sagte sie in Richtung des Gemeinderates.
An der nächsten Gemeinderatssitzung am 25. März werde sie zwar nicht mehr teilnehmen, als Bürgermeisterin bleibe sie vorläufig aber noch im Amt. Für den Fall, dass die Bürgermeisterin vorzeitig aus dem Amt scheidet, sieht das Stadtrecht vor, dass der erste Vizebürgermeister die Geschäftsführung übernimmt. Das wäre in diesem Fall Eugen Sprenger (VP). Gewählt wird der oder die neue Bürgermeisterin allerdings vom Gemeinderat, in dem Zachs Liste "Für Innsbruck" die Mehrheit hat. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass ein Sondergemeinderat einberufen wird, um die Übergabe der Amtsgeschäfte zu regeln.
Platter zeigt Verständnis
"Mit Hilde Zach zieht sich eine
leidenschaftliche Bürgermeisterin und Innsbruckerin aus dem politischen
Leben zurück. Hilde Zach ist ohne Zweifel eine der prägendsten, politischen
Persönlichkeiten der vergangenen Jahre und Jahrzehnte. Sie war als
Bürgermeisterin Tag und Nacht für ihr Innsbruck da", sagte der Tiroler
Landeshauptmann Günther Platter (VP) in einer ersten Stellungnahme. Was sie
alles für die Landeshauptstadt geleistet habe, werde sich noch in vielen
Jahren zeigen.
"Für mich als Landeshauptmann war Hilde Zach auch ein wichtiger Gesprächspartner und wir haben immer gut zusammengearbeitet", erklärte Platter. Er habe aber auch Verständnis für ihren Rückzug ins Privatleben. Die Bürgermeisterin habe ihm versichert, dass sie in den nächsten Wochen eine geordnete Übergabe vorbereite.